Am Tag nach dem Sturm ist es dem Ersten Bürgermeister Detlef Sittel ein Bedürfnis zu danken. Denn der vergangene Tag und die zurückliegende Nacht waren mit Abstand die ereignisreichsten und anstrengendsten Stunden in diesem Jahr für die Feuerwehr Dresden und weitere Einsatzkräfte. Neben den umfangreichen Löscharbeiten an einer Abfüllanlage für Flüssiggas waren sie in der Abarbeitung der Sturmfolgen über alle Maßen gefragt.
Er sagt: „Ich danke allen für den herausragenden Einsatz – den eingesetzten Kräften von Feuerwehr, Rettungsdienst und Technischem Hilfswerk (THW), der Polizei, den Dresdner Verkehrsbetrieben und allen Beteiligten, die an der Beseitigung der Schäden im Rahmen dieser außergewöhnlichen Lage beteiligt gewesen sind. Und ganz besonders danke ich den Disponentinnen und Disponenten der Integrierten Regionalleitstelle (IRLS), die Herausragendes geleistet haben. Die insgesamt 30 Disponentinnen und Disponenten hatten bis heute Morgen alle Hände voll zu tun, um insgesamt 1.979 Anrufe entgegenzunehmen und die entsprechenden Kräfte und Mittel zu alarmieren.“
Zur Veranschaulichung der Relationen: An einem normalen Donnerstag, wie zum Beispiel in der letzten Woche, kamen in der Zeit zwischen 12 und 13 Uhr 165 Anrufe in der IRLS an, davon 37 Notrufe. Gestern waren es im gleichen Zeitraum 922 Anrufe, davon 426 Notrufe, die zu koordinieren waren. Fast alle Kräfte der Berufsfeuerwehr sowie die Stadtteilfeuerwehren wurden zur Beseitigung von Gefahren durch den Sturm eingesetzt. Erst gegen Mitternacht waren die Einsätze erledigt, insgesamt leistete die Feuerwehr Dresden 347 wetterbedingte Einsätze. An insgesamt 18 Einsatzstellen brachten 24 Kameradinnen und Kameraden des THW ihr Fachwissen und Know-how in der Technischen Hilfeleistung zum Einsatz.
Da der Deutsche Wetterdienst für heute erneute Sturmböen angekündigt hat, kann es zu weiteren Einsätzen kommen.
Und wie sieht am Tag danach die Bilanz für die städtischen Gebäude und Einrichtungen aus?
Es scheint alles in allem recht glimpflich abgegangen zu sein, gemessen an der Wettersituation. Schäden an Dächern, umgestürzte Bäume, abgebrochene Äste, eingedrückte Scheiben, umgefallene Bauzäune – so die erste, grobe Bilanz. Personenschäden gab es zum Glück nicht.
Am Neuen Rathaus fielen Ziegel und Balken auf die Kreuzstraße 2-6 und beschädigten zwei parkende Autos; der Bereich ist abgesperrt. Vom Dachfirst des Kulturrathauses, Königstraße 15, haben sich sechs Firststeine gelöst und sind herabgefallen. Und im Stadtbezirksamt Cotta, Lübecker Straße 121, wurden zwei Quadratmeter Dachfläche abgedeckt. Auch vom Dach des Ärztehauses Löbtau, Braunsdorfer Straße 13, haben sich Ziegel selbstständig gemacht.
Ein umgestürzter Baum beschädigte im Tierheim Dresden-Stetzsch, Zum Tierheim 10, einen Außenzwinger sowie den Zaun. Auch im Festspielhaus Hellerau sorgte ein umgefallener Baum für vier Schadstellen im Dach. Im Palitzschhof, Gamigstraße 24, stürzte ebenfalls ein Baum um.
Sturmschäden vermeldet der Neubau des Gymnasiums Klotzsche, Karl-Marx-Straße 44. Nicht nur der Bauzaun fiel auf 30 Metern um, sondern auch ein Baum, wodurch der Baustellencontainer beschädigt wurde. Außerdem ist hier der Schutz für die Verglasung im Erdgeschoss weggerissen worden sowie weitere Fensterschutzfolien.
In der 14. Grundschule, Schweizer Straße 7, wurden zwei Gewächshausscheiben eingedrückt, in der 15. Grundschule, Seifhennersdorfer Straße 2, wurde das Dach eines Funktionsgebäudes teilweise abgedeckt, in der 144. Grundschule, Micktener Straße 10, gab es Glasbruch an der Eingangstür zur Sporthalle. Auch die 128. Oberschule, Rudolf-Bergander-Ring 3, hat eine beschädigte Eingangstür. Die Türen sind interimsweise gesichert. Das Sportschul-Internat, Messering 2, meldet einen umgefallenen Baum und mehrere Astabbrüche im Grundstück.
Auf dem Heidefriedhof und dem Urnenhain Tolkewitz hat der Sturm für umgestürzte Bäume, beschädigte Baumkronen und Astbrüche gesorgt; inwieweit Grabsteine in Mitleidenschaft gezogen wurden, wird noch geprüft. Gebäudeschäden gab es nicht. Einzelne Tore, sofern sie verschlossen bleiben müssen, sind beschriftet mit Hinweisen dem nächstgelegenen Eingang.
In den städtischen Waldgebieten sind schätzungsweise 300 bis 600 Kubikmeter Bruchholz entstanden, was etwa 600 bis 1.000 Bäumen entspricht. Für Parks liegt aktuell noch kein Ergebnis vor. In städtischen Sportstätten wurden bisher keine größeren Schäden festgestellt.
Hinterlasse jetzt einen Kommentar