Die Dresdner Semper-Oberschule wurde als „Klimaschule“ ausgezeichnet.
Wenn sich Kinder und Jugendliche für Natur- und Umweltschutz engagieren, dann mit besonders viel Überzeugungskraft und Glaubwürdigkeit – schließlich geht es um ihre eigene Zukunft. Spätestens mit den weltweiten Freitagsprotesten um Greta Thunberg ist klar, dass junge Menschen sich für den Erhalt des Planeten und seiner Lebewesen einsetzen wollen. Klimawandel, Umweltschutz und Artenvielfalt sind Themen, bei denen alle einen positiven Beitrag leisten können.
Für die Mädchen und Jungen der Dresdner Semper-Oberschule beschränkt sich die Themen Klimawandel und Umweltschutz nicht auf den Protest-Freitag, sie gehören grundsätzlich zum Schulalltag. Deshalb wurde die Schule auch in der vergangenen Woche im Rahmen der der fünften Klimaschulkonferenz als „Klimaschule“ ausgezeichnet. Diesen Titel darf die Schule für fünf Jahre tragen. „Die Auszeichnung ist gleichermaßen eine Ehre und Ansporn für uns“, betont Schulleiterin Elke Fiedler. „In den vergangenen Jahren waren wir stets bemüht, klimarelevante Aspekte in unser Schulleben einfließen zu lassen und diese auch umzusetzen. Dabei konnten wir schon einiges erreichen, wie beispielsweise die Einführung eines Energiemanagements im Klassenzimmer, die Grünanlagengestaltung des Schulinnenhofes, die Reduzierung des Energieverbrauchs, die Durchführung von Projekttagen und Exkursionen und vieles mehr.“ Die Ideen der Aktion „Klimaschule“ ziehen sich durch alle Klassenstufen. „Unser Ziel ist es, alle Beteiligten — Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrerschaft — in den Prozess zu integrieren und Verständnis dafür zu entwickeln, dass Klimaschule das Anliegen eines Jeden von uns ist“, betont Hartmut von Skrbensky, Fachlehrer an der Semper-Oberschule.
Neben vielen Projektideen besteht eine Idee im Handlungsfeld „schulische Infrastruktur“, die gemeinsam mit Unterstützung durch ein Unternehmen umgesetzt werden soll. Um die Schülerinnen und Schüler sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Bedeutsamkeit der Mülltrennung zu sensibilisieren, ist die Ausstattung des gesamten Schulgebäudes mit Wertstoff-Trenn- und Sammelbehälter vorgesehen.
Auf einem anderen Gebiet – im Bundeswettbewerb „Grünes Licht für Artenvielfalt“ – konnte die Semper-Oberschule punkten. Aus den teilnehmenden 70 Klassen konnte sich die Klasse 9b mit über 30 Beiträgen auf der erstellten Instagram-Seite behaupten.
Ein weiteres Projekt der Semper-Oberschule war die Teilnahme an der Regiowoche „Iss, was hier wächst!“ Anfang Oktober. Dabei ging es darum, eine Woche lang zu essen, was in 25 Kilometern Entfernung wächst. Beteiligt haben sich Schülerinnen und Schüler aller Klassenstufen. Es wurden Projekte zum Thema „Regionale und nachhaltige Ernährung“ durchgeführt und der Schulcaterer „Fresh Dachs“ hat in dieser Woche Mittagessen aus regionalen Produkten angeboten. „Ich denke, die Regiowoche war ein voller Erfolg“, meint „Fresh Dachs“-Geschäftsführer Thomas Roßband. „Unser Unternehmen hat sich in den zurückliegenden elf Jahren bei der Schulversorgung bewährt. Dabei arbeiten wir zu einem großen Teil mit Zulieferern aus der Region zusammen, nicht nur während der Regiowoche. Die Abwechslung, also nicht nur Nudeln und Grießbrei, und auch der Preis müssen stimmen.“ Dass die „Fresh Dachse“ alles richtig gemacht haben, zeigt die fast hundertprozentige Zufriedenheit bei den Schülern. Unabhängig von der Aktion rund ums Schulessen haben die Schülerinnen und Schüler der siebenten und achten Klassen eine weitere Projektidee aufgenommen und einen Obst-Gemüse-Jahreskalender erstellt, nicht zuletzt auch, um die Auswirkungen unseres Essverhaltens zu hinterfragen.
In der Schule gibt es regelmäßig Ausstellungen zu den unterschiedlichsten Themen wie Energie, Klimaschutz, Klimawandel, Umwelt und Landwirtschaft. Vorlesungen, Vorträge oder Podiumsdiskussionen mit Verbänden, Vereinen oder Unternehmen, beispielsweise mit der Sächsischen Energieagentur, Studierende der TU Dresden oder auch Greenpeace-Vertretern, gehören ebenso zum schulspezifischen Programm der Klimaschule wie auch Arbeiten bei der klimafreundlichen Gestaltung des Schulgebäudes und des Außengeländes. „Unser Ziel ist es, dass sich die Klimaschulen untereinander vernetzen und so neue Ideen zur Nachhaltigkeit entwickeln und damit Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) mit Leben erfüllen. Außerdem sollen die Schulen als Botschafter andere dazu inspirieren, selber eine Klimaschule zu werden“, machte Kultus-Staatssekretär Herbert Wolff vergangene Woche auf der Klimaschulkonferenz deutlich und verwies auf das Ziel, dass es bis 2024 insgesamt 62 Klimaschulen in Sachsen geben soll. Insgesamt sind es derzeit 23 Klimaschulen (inklusive der neu ausgezeichneten).
Um sich selbst ein Bild von den verschiedenen Aktivitäten und Projekten machen zu können lädt die Semper Oberschule am 13. November von 10 bis 14 Uhr zum Tag der offenen Tür ein.
EKKEHART GARTEN
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