Mit einem Kleinprojektefonds unterstützt der Freistaat touristische Vereine und Initiativen. Wegen der großen Resonanz wurden die Fördermittel für 2021 kurzfristig deutlich aufgestockt.
Sachsen wird immer mehr zum Wander- und Pilgerland. Das Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus fördert deshalb Akteure, die sich ehrenamtlich für die Verbesserung der touristischen Infrastruktur im Bereich Wandern und Pilgern engagieren. Die 2021 ins Leben gerufene erste sächsische Wander- und Pilgerakademie bietet ehrenamtlich tätigen Wanderführern, Wegewarten und Pilgerbegleitern die Chance, sich nachhaltig zu qualifizieren. Des Weiteren ermöglicht ein Kleinprojektefond Vereinen und Initiativen, eigene Vorhaben auf den Weg zu bringen.
Der Aufruf dazu wurde im Dezember 2021 gestartet. Er richtete sich an Kirchgemeinden, Pilgerstationen, Beherbergungsbetriebe, Kommunen und regionale Wandervereine. Sie können für ihre Vorhaben zur Verbesserung der Kleinstinfrastruktur im Umfeld der Wander- und Pilgerwege bis zu 2.000 Euro Förderung erhalten. Zehn Prozent der Summe ist dabei als Eigenanteil zu erbringen. „Für 2021 war ein Fördervolumen von insgesamt 100.000 Euro vorgesehen. Eine Chance, die weit mehr sächsische Vereine, Kirchgemeinden und Kommunen in Zusammenarbeit mit ehrenamtlichen Wegewarten für sich nutzen wollten als erwartet. Ich bin überwältigt, dass aus allen Teilen Sachsens in kurzer Zeit 340 Anträge eingingen. Damit wurde eine Fördersumme von fast 400.000 Euro beantragt“, freut sich Sachsens Tourismusministerin Barbara Klepsch.
Der überwiegende Teil der Antragsteller waren Vereine (46 Prozent) und Kirchgemeinden (40 Prozent). 14 Prozent der Bewerbungen kamen von Kommunen und Herbergsbetrieben.
„Die große Resonanz hat gezeigt, dass der Bedarf an unkomplizierten Fördermöglichkeiten für überwiegend ehrenamtliche Akteure hoch ist. Deshalb wurde gemeinsam mit dem Tourismusministerium entschieden, das Fördervolumen für 2021 kurzfristig auf 350.000 Euro aufzustocken. So können sich nun 207 Antragsteller im ganzen Land über Unterstützung freuen“, sagt Jörg Markert, Präsident des LTV SACHSEN. Damit stärke der Freistaat das Ehrenamt und insbesondere die hauptsächlich auf Spenden angewiesenen regionalen Initiativen und Strukturen. „Das ist der richtige Weg“, resümiert Jörg Markert.
Ganz oben auf der Liste der beantragten Vorhaben stehen Maßnahmen zur Aufwertung der Infrastruktur. Zwei Drittel aller Antragsteller wollen die Bedingungen entlang der Wander- und Pilgerwege sowie im Umfeld der Herbergen verbessern. Das können z.B. der Bau von Schutzhütten oder das Aufstellen von Bänken an Verweil- und Rastplätzen sein. Mehr Sichtbarkeit für die bestehenden Angebote in Form von Wegweisern und Infotafeln möchte ein Viertel der Bewerber durch die Förderung erreichen. Außerdem wird die finanzielle Unterstützung für die Vernetzung und den Ausbau der Zusammenarbeit zwischen touristischen und kirchlichen Akteuren, Kommunen und Wegewarten eingesetzt.
Auch im neuen Jahr sollen die Aktivitäten weiter gestärkt werden. So sind ab April neue Ausbildungskurse zum Wegewart und zum Pilgerbegleiter geplant. Die Wander- und Pilgerakademie selbst soll möglichst über das laufende Jahr hinaus nachhaltig weiterentwickelt werden. Voraussetzung dafür ist die Weiterführung im nächsten Staatshaushalt.
In den sächsischen Tourismusregionen wird es Veranstaltungen mit kirchlichen und touristischen Akteuren geben. Diese können sich auch 2022 um eine Unterstützung im Rahmen der Kleinprojekteförderung bewerben. Damit soll Sachsen als Wander- und Pilgerland noch bekannter werden.
Hintergrund:
Träger der Wander- und Pilgerakademie Sachsen in Kohren-Sahlis ist die Evangelische Erwachsenenbildung Sachsen, ein Werk der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens. Das Projekt wird fachlich vom LTV SACHSEN und einem Beirat begleitet. Die Arbeit wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts.
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