Elektroautos gelten nicht nur unter ökologischen Gesichtspunkten als besonders zukunftsträchtige Fahrzeugklasse, sondern finden auch am Markt zunehmend stärkeren Zuspruch: Allein von 2020 auf 2021 stieg der E-Auto-Anteil bei PKW-Neuzulassungen in Deutschland von 6,7 auf immerhin 13,6 Prozent. Ähnliche Trends lassen sich auch auf lokaler Ebene in Dresden erkennen und werden durch zahlreiche staatliche Anreize begünstigt, so unter anderem durch diverse Förderungen und Steuerbefreiungen. Im Zuge der Anschaffung eines E-Fahrzeugs sollte man allerdings nicht nur auf Kaufpreis und Betriebskosten, sondern auch auf den Versicherungsschutz achten. Dabei gilt es einige Besonderheiten zu berücksichtigen.
Allgemeine Aspekte zur KFZ-Versicherung bei Elektroautos
Gleich vorneweg: Formaljuristisch betrachtet bestehen für die Versicherung von Elektroautos genau dieselben Vorschriften, die auch bei anderen Fahrzeugklassen wie Verbrennern zum Tragen kommen. Im Klartext bedeutet dies, dass E-Auto-Besitzer von Gesetzes wegen (die maßgeblichen Bestimmungen finden sich im Pflichtversicherungsgesetz/PflVG) mindestens eine Haftpflichtversicherung abzuschließen haben! Eine solche Versicherung bildet eine zentrale Voraussetzung dafür, dass ein Fahrzeug überhaupt für den Straßenverkehr zugelassen werden kann und sichert den Fahrzeughalter bis zu einer bestimmten Höhe gegen Schadenersatzansprüche ab, die aus selbstverschuldeten Unfällen resultieren. Davon umfasst sind insbesondere Personenschäden bei Dritten sowie Schäden am Fahrzeug des Unfallgegners, nicht aber Beschädigungen am eigenen Vehikel.
Für letzteren Schadenstypus muss zusätzlich eine Kaskoversicherung abgeschlossen werden. Man unterscheidet auch bei den Elektrischen zwischen Teil- und Vollkaskoversicherungen, wobei zweitere über Unwägbarkeiten wie Diebstahl oder Sturmschäden hinaus auch selbstverschuldete Schäden am eigenen Fahrzeug abdecken. Der Abschluss von Kaskoversicherungen ist freiwillig und folgt bei Elektroautos grundsätzlich ebenfalls derselben Logik wie bei benzin- und dieselbetrieben Fahrzeugen, wird aber bei dieser Fahrzeugklasse mit besonderem Nachdruck empfohlen. Der Grund dafür: Elektroautos sind in der Anschaffung in der Regel erheblich teurer als vergleichbare Verbrenner, was unter anderem am Akku und der speziellen Konstruktionsart (Leichtbauweise) liegt. Des Weiteren ist gerade bei jüngeren Modellen (< 5 Jahre) ein Vollkaskoschutz anzuraten.
Akku und Co. – welcher Schutzumfang reicht bei Elektroautos aus?
Wie in allen anderen Fällen dienen Kaskoversicherungen auch bei Elektroautos der Absicherung gegen gängige Schadensbilder (Naturgewalten, Tierschäden, Vandalismus usw.). Ungeachtet dieser großen Schnittmenge machen es die speziellen Eigenschaften solcher Fahrzeuge notwendig, beim Versicherungsabschluss einen genaueren Blick darauf zu werfen, ob diesen im vertraglich festgelegten Schutzumfang auch tatsächlich Rechnung getragen wird. Insbesondere sollte man darauf achten, ob der Akku als „Herzstück“ und wesentlicher Bestandteil des Fahrzeugwertes im Kaskoschutz enthalten ist. Dies ist bei den meisten Anbietern standardmäßig der Fall, es kann jedoch auch vereinzelt vorkommen, dass hierfür zusätzliche Leistungen beziehungsweise Versicherungskomponenten gebucht werden müssen. Erst der genaue Vergleich macht sicher!
Verlässliche KFZ-Versicherungen für E-Autos sollten also den Akku explizit einbeziehen und typische Schadensursachen wie Brände, Blitzschläge, Kurzschlüsse, Marderbisse und dergleichen möglichst in allen Kaskostufen abdecken (Achtung: dabei sollte man unbedingt auf eine ausreichende Höchstschadenssumme achten, die dieser Fahrzeugklasse angemessen ist!). Darüber hinaus sollte der Versicherungsschutz auch Vorkehrungen für wichtiges Zubehör treffen – insbesondere Wandladestationen, Ladekabel und Ladekarten. Einige Versicherer haben den Markt für E-Fahrzeuge zu 100% in den Focus genommen und bieten in dem Kontext inzwischen tolle Leistungspakete, auch in Hinsicht auf erwähnte Vollkaskoversicherung an, wie bei AdmiralDirekt, die mit einer sogenannten All-Risk-Deckung kombiniert werden können. Auf dieser Premiumstufe ist der Akku zum Beispiel auch gegen Schäden durch Bedien- und Ladefehler oder sonstige Betriebsschäden versichert.
KFZ-Versicherung für Elektroautos – wie hoch sind die Versicherungskosten?
Wie hoch die Kosten für eine E-Auto-Versicherung ausfallen, hängt von allgemeinen Faktoren (Tarifmerkmalen) ab, die auch bei anderen Antriebsarten von Relevanz sind. Die sogenannte Typklasse bemisst sich zum Beispiel an der Häufigkeit, mit der für ein bestimmtes Modell Schadensfälle verzeichnet werden (je höher die Typklasse, desto höher der Versicherungstarif). Die Regionalklasse als weitere maßgebliche Variable bezieht sich auf den jeweiligen Zulassungsbezirk und die dortige Schadensbilanz (je mehr Schadensfälle in der Region, desto höher die Prämie). Die Schadenfreiheitsklasse wiederum hängt vom individuellen Fahrzeughalter selbst ab – je länger dieser unfallfrei fährt, desto weniger muss für die Versicherung bezahlt werden.
Weitere Faktoren, die in die Tarifberechnung einfließen, umfassen unter anderem die jährliche Laufleistung, das Ausmaß der Selbstbeteiligung, persönliche Merkmale des Fahrerkreises sowie Alter und Wert des Wagens selbst. Grundsätzlich ist festzuhalten, dass eine KFZ-Versicherung für ein Elektroauto keineswegs pauschal teurer ausfallen muss als für andere Fahrzeugklassen – mitunter ist sogar das Gegenteil der Fall, weil Elektroautos gemessen an den bislang verfügbaren Statistiken kein erhöhtes Schadensrisiko aufweisen. Manche Versicherungsanbieter bieten sogarspezielle vergünstigte Tarife für E-Autosan – diese Rabatte sollten jedoch immer mit dem gebotenen Leistungsspektrum abgeglichen werden.
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