Oberbürgermeister Dirk Hilbert nimmt am 27. Januar an der Gedenkfeier am Münchner Platz teil.
Das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar ist in Deutschland seit 1996 ein bundesweiter, gesetzlich verankerter Gedenktag. Am 27. Januar 1945 befreite die Rote Armee das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau und das Konzentrationslager in Auschwitz. Zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust erklärten die Vereinten Nationen den Tag im Jahr 2005. In Dresden finden dazu einige lokale Veranstaltungen statt. Aufgrund der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Beschränkungen finden einige davon nichtöffentlich und nur mit geladenen Personen statt. Bei allen anderen Veranstaltungen sind die vor Ort geltenden Hygienevorschriften zu beachten, vor allem das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung.
Oberbürgermeister Dirk Hilbert unterstreicht die Wichtigkeit des Gedenkens: „Es ist unsere Aufgabe und die der nachfolgenden Generationen, immer wieder an die nationalsozialistischen Verbrechen zu erinnern und der Opfer zu gedenken. Der Hellerberg und der Münchner Platz sind Beispiele von vergangenen Gräueltaten. Um diese nicht zu vergessen, ist es wichtig, Stellung zu beziehen und zu mahnen – heute mehr denn je.“
Gedenken im ehemaligen Arbeitslager Hellerberg
Die Bürgermeisterinnen der Landeshauptstadt Dresden Eva Jähnigen (Umwelt) und Annekatrin Klepsch (Kultur und Tourismus) legen 11 Uhr auf dem Areal des ehemaligen Zwangsarbeiterlagers Hellerberg Blumen nieder. Diese Veranstaltung ist nichtöffentlich.
Das Lager Hellerberg wurde am 23./24. November 1942 von der Zeiss-Ikon AG, der Dresdner Gestapo und der Kreisleitung der NSDAP eingerichtet. Es befand sich zwischen Hammerweg, Radeburger Straße und heutiger Stauffenbergallee. Die Gefangenen mussten im Rüstungsbetrieb Goehle-Werke der Zeiss-Ikon AG in der Großenhainer Straße Zwangsarbeit leisten. Am 27. Februar 1943 wurde Hellerberg zum „Polizeihaftlager“ erklärt. In der Nacht vom 2. zum 3. März 1943 wurden die Gefangenen nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Von Mai 1943 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das Lager unter dem Namen Lager Kiesgrube als Entbindungslager für Kinder von Ostarbeiterinnen weitergenutzt; über 200 Kleinkinder verstarben in dieser Zeit im Lager. Die Grabanlage für diese Kinder befindet sich auf dem benachbarten St.-Pauli-Friedhof.
Zentrale Gedenkfeier am 27. Januar
In der Gedenkstätte Münchner Platz, im ehemaligen Richthof, findet 11 Uhr die zentrale Gedenkfeier mit dem Münchner-Platz-Komitee statt. Diese Feier ist nichtöffentlich und nur für geladene Gäste. Neben Oberbürgermeister Dirk Hilbert legen unter anderem auch Repräsentanten des Freistaates Sachsen und des Sächsischen Landtages sowie weitere Gäste Blumengebinde nieder. Ein individuelles Gedenken der Bürgerinnen und Bürger ist von 12 bis 18 Uhr möglich. Der Zugang zur Gedenkstätte erfolgt über den Ausstellungseingang Münchner Platz 3.
1 Trackback / Pingback