Eine neue Sonderschau im Verkehrsmuseum widmet sich seit gestern dem Kult-Moped aus Suhl.
Der Sandmann war mit ihm unterwegs, ebenso wie die legendäre Schwester Agnes und natürlich ganze Generationen von Jugendlichen in der DDR. Die Rede ist vom kultigen Moped Simson, das seit jeher den Einstieg in die individuelle Mobilität von 15-Jährigen bedeutet. Doch nicht nur bis zur Wende gehörte die „Simme“ für viele junge Leute einfach dazu, auch heute noch sind mehr als 100.000 dieser Mopeds auf deutschen Straßen unterwegs.
Dass die Liebe zum kleinen Suhler Flitzer nach wie vor ungebrochen hoch ist, kann Norman Koperski bestätigen. Seiner Firma „Simson und Bikes“ in Freital gehen die Kunden nicht aus. „Die Nachfrage ist nach wie vor sehr groß. Heute stehen Väter und Großväter mit ihren Kindern oder Enkeln bei uns und suchen nach Ersatzteilen oder dem ersten Gefährt für den Nachwuchs.“ Denn in seiner Werkstatt werden die Mopeds und MZ nicht nur repariert und restauriert, sondern auch alte Fahrzeuge komplett neu aufgebaut und verkauft.
Auch wenn es der Simson auf dem Markt des wiedervereinigten Deutschland nicht vergönnt war, weiterzuleben und die Produktion 47 Jahre nach ihrem Start eingestellt wurde – das Ende für das Kult-Moped ist damit noch längst nicht eingeläutet. So gibt es heute Fanclubs zum Fachsimpeln und Simsontreffen mit tausenden Besuchern – zumindest bis vor der Pandemie. Wer also nicht genug vom Zweirad bekommen kann: Die Sonderschau im Verkehrsmuseum erzählt bis 14. August die Simson-Geschichte von ihren Anfängen bis zum bitteren Ende, von den Modellen Spatz, Star, Schwalbe, Sperber und Habicht, aber auch vom Comeback von Schwalbe, S50 & Co nach der Insolvenz 2002. Und da heute jedes moderne Museum interaktiv agiert, gibt es bewegte Bilder ebenso wie eine Hörstation, an der zu erraten ist, ob gerade eine Schwalbe oder ein Habicht vorbei knattert.
CAROLA PÖNISCH
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