Im Trichter lauert der Ameisenlöwe

Ameisenlöwe
Am Fuße seines Trichters hockt der Ameisenlöwe und lauert auf seine Beute. Foto: BUND

Auf einer Freifläche in der Dresdner Heide haben Studenten der TU Dresden die weltweit größte Population dieser Art gefunden.

Aaron Anselmi und Paula Müller studieren an der TU Dresden Molekulare Biologie und Biotechnologie. Im Sommer vor zwei Jahren, als beide im vierten Semester waren, stand das Insekten-Modul an. Die Aufgabe an die beiden Studierenden lautete: Befasst euch mit der Dünen-Ameisenjungfer. Statt der Jungfer hatten sie es aber bald mit Löwen zu tun …

Weltweit größte Population durch Zufall entdeckt

Die Dünen-Ameisenjungfer ist ein Netzflügler. Sie gilt als seltenes Insekt und war erst 2020 in der Dresdner Heide gefunden worden. „Deshalb sollten wir das Vorkommen der Tiere untersuchen“, erinnert sich Studentin Paula Müller, „und dabei haben wir zufällig die größte bekannte Population von Dünen-Ameisenjungfern gefunden.“ Nicht nur dass: Auch die Larven der Jungfer, die sogenannten Ameisenlöwen, sind zahlenmäßig sehr gut in dem Areal vertreten.

Jener Ameisenlöwe, der an Libellen erinnert, ist vielerorts vom Aussterben bedroht. „Das besondere an diesen Tieren ist die Art, wie sie ihre Beute fangen“, weiß Aaron Anselmi. Die Ameisenlöwen graben nämlich Trichter in sandigem Boden. Gerät dort eine Ameise oder ein anderes Beutetier hinein, rutscht es ab. Am Grund des Trichters lauert der Ameisenlöwe und lähmt die Beute mit Gift.

Satellitenaufnahmen und fleißiges Zählen

Beim Auffinden von Ameisenjungfer und -löwe wurde sogar Technik aus dem Weltall genutzt. Mithilfe von Satellitenaufnahmen ermittelten Aaron und Paula zuerst die Größe des Geländes, anschließend teilten sie es stichprobenartig in 2-mal-2-Meter-Quadrate ein, zählten die Trichter und rechneten sie auf die Gesamtfläche hoch. Das Ergebnis: Etwa 5.000 Ameisenlöwen leben in dieser Sandgrube und das ist das bisher größte bekannte Vorkommen dieser Größenordnung weltweit.

Wer mehr darüber wissen will, findet hier ein sehenswertes Video der beiden Studierenden und ihrem Fund.

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