Unnötige Kosten und Ausgaben vermeiden

Shoppen gehen. Bildquelle: Kasjan Farbisz via pixabay

Aktuell sind viele Menschen verunsichert und auch jetzt schon von den steigenden Preisen betroffen, die unter anderem durch die Inflation und die Folgen des Kriegs in der Ukraine noch weiter in die Höhe getrieben werden. Immerhin ist die Inflation so hoch wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Die Menschen müssen sich folglich im Alltag mehr zurücknehmen, um unnötige Kosten zu sparen und zu hohe Ausgaben zu vermeiden.

Sparen aber ohne zu verzichten

Wir alle möchten doch von den Vorzügen des Sparens profitieren. Dabei möchten wir jedoch keine Abstriche in unserem Alltag machen. Oft ist das auch gar nicht nötig. Denn im Alltag verstecken sich große und kleinere Sparmöglichkeiten, die es eben nur offenzulegen gilt.

Die Möglichkeiten verstecken sich beispielsweise beim Einkauf, beim Energieverbrauch, dem Konsumverhalten oder eben im persönlichen Verhalten. Meist müssen nur kleine Stellschrauben gedreht werden, um gleich mehrere Hundert Euro pro Jahr oder sogar pro Monat sparen zu können.

Dieses gesparte Geld können Sie dann wiederum nutzen, um sich Monat für Monat ein finanzielles Polster anzulegen oder nachhaltig sogar Vermögen aufzubauen und es sinnvoll anzulegen.

Das versteckte Sparpotenzial der Deutschen

Sparpotenziale sind allgegenwärtig. Gerade in der aktuellen Zeit, in der die Inflation unser Geld regelrecht verbrennt, ist es gut zu wissen, wo sie finden sind. Immerhin beträgt die Inflation aktuell sieben Prozent.

Sparen können die Deutschen jedoch bei der Mobilität, der Urlaubsplanung, beim eigenen Energieverbrauch, beim Verbrauch von Wasser oder eben beim Einkauf im Supermarkt.  Vor allem bei Wärme, Strom und Wasser schlummern jährlich mehrere hundert Euro.

Was jedoch unbedingt vermieden werden sollte, ist das Leben über die eigenen finanziellen Verhältnisse hinaus. Wer mit seinem Konto im Dispo landet, manövriert sich nicht selten in eine Schuldenspirale hinein. Deshalb ist ein grundsätzlicher Überblick über die finanzielle Situation eine gute Grundvoraussetzung, um die Einsparungen anzugehen.

Haushaltsbuch führen

Die beste Möglichkeit, um den Überblick über die eigenen Finanzen zu bekommen, ist wohl das Führen eines Haushaltsbuchs. Wichtig ist, dass Sie es konsequent führen. Am besten eignet sich ein liniertes oder kariertes Notizbuch oder ein College-Block, den Sie füllen können. Hier schreiben Sie jede einzelne Ausgabe des Haushalts genau auf, um Sparpotenziale zu identifizieren.

Zuvor sollten Sie eine Haushaltsaufstellung machen. Legen Sie zwei Spalten an. Auf der linken Seite schreiben Sie alle monatliche Einnahmen Ihres Haushalts auf. Dazu zählt nicht nur das Gehalt aller Mitglieder, sondern auch sonstige Einnahmen, wie beispielsweise das Kindergeld oder passive Einkommen.

Auf die rechte Seite kommen alle planbaren Ausgaben des Haushalts. Dazu zählen die Warmmiete, Nebenkosten sowie weitere Fixkosten. Rechnen Sie außerdem einen kleinen Puffer ein für unvorhergesehene Kosten.

Ziehen Sie anschließend die Ausgaben von den Einnahmen ab. Idealerweise kommt am Ende eine positive Zahl raus. Falls nicht, muss dringend gehandelt werden, um nicht noch weiterhin über die eigenen Verhältnisse zu leben.

Dispokredite vermeiden

Ein falscher Freund bei engen finanziellen Verhältnissen ist der Dispokredit. Dabei wird das Konto überzogen und Sie können Geld abheben, das Sie eigentlich nicht haben. Der Dispo mag zwar bequem und flexibel sein, doch das lassen sich die Banken gerne etwas kosten. Der Durchschnittszins für einen Dispokredit liegt in Deutschland bei 9,43 Prozent.  

Die Zinsen fallen dabei direkt an, sobald das Konto auch nur einen Tag im Minus ist. Aus diesem Grund sollte der Dispo nur im äußersten Notfall in Anspruch genommen werden. Denn oft rutscht man dadurch nämlich Monat für Monat immer tiefer ins Minus.

Aus dieser Abwärtsspirale lässt es sich meist nur schwer entkommen.

Umschulden von Krediten

Menschen, die sich mit ihrem Konto mit einem Dispokredit im Minus befinden oder einen anderen Kredit zurückzahlen, haben die Möglichkeit, mit einer sogenannten Umschuldung Geld zu sparen. Dabei wird ein neuer Kredit genutzt, um einen oder mehrere alte Kredite auszulösen.

Idealerweise bietet der neue Kredit günstigere Konditionen, sodass Zinskosten eingespart werden können. Ein weiterer Vorteil ist, dass mehrere Kredite zusammengefasst werden und Sie auf diese Weise mehr Übersicht über Ihre Finanzen schaffen.

Vor allem bei einem Dispokredit ist das Umschulden sinnvoll, um das Konto auf einen Schlag mit deutlich günstigeren Raten auszugleichen. Im Gegensatz zu den Zinsen einer Überziehung liegen die Zinsen für einen Ratenkredit in Deutschland im Durchschnitt unter fünf Prozent.

Karte oder Bargeld?

Oft heißt es „nur Bares ist Wahres“ oder, dass man mit Kartenzahlung das Gefühl für „echtes“ Geld verlieren würde. Da ist schon etwas dran. Wer nämlich nur mit Karte bezahlt, verliert den Bezug zu Geld. Viele Menschen möchten auch gar nicht auf Bargeld in ihrem Alltag verzichten.

Am besten heben Sie so viel Geld ab, wie Sie für einen ganzen Monat brauchen. Auf diese Weise setzen Sie sich quasi ein Budget für den Zeitraum.

Sie können dann beobachten, wie Ihr Geld langsam zur Neige geht. Bei jedem Bezahlvorgang müssen Sie etwas aus Ihrem Geldbeutel hergeben. Gegen Ende werden Sie deutlich sparsamer. Bei der Kartenzahlung hingegen müssen Sie erst auf Ihr Konto schauen, um die Auswirkungen Ihres Konsums zu sehen.

Speiseplan und Wocheneinkauf

Kommen wir nun zu den praktischen Spartipps für den Alltag. Beim Einkauf von Lebensmitteln liegt ein enormes Sparpotenzial begraben, wenn Sie einfach nicht täglich einkaufen. Planen Sie Woche für Woche Ihre Speisen durch. Anhand dieses Speiseplans können Sie eine Einkaufsliste für Ihren Wocheneinkauf erstellen.

Der Vorteil dabei ist, dass Sie direkt den Überblick haben und später sogar weniger Lebensmittel im Mülleimer landen, weil Sie die Mahlzeiten entsprechend planen können. Wichtig ist, dass Sie sich nur an die Einkaufsliste halten. Impulskäufe sollten Sie vermeiden.

Wenn Sie häufiger selbst kochen, sparen Sie außerdem Kosten für Restaurant- oder Kantinenbesuche ein.

Sie werden sich automatisch auch gesünder und bewusster ernähren.

Wechsel bei Energieanbietern

Die Energiepreise in Deutschland steigen immer weiter. Vor allem die Gaspreise schießen in die Höhe. Hier kann ein Wechsel der Energieanbieter sinnvoll sein. Ein Preisvergleich kann sich lohnen und dabei helfen jährlich eine Menge Geld einzusparen. Vor allem dann, wenn es eine Preiserhöhung gab, kann sich ein Wechsel lohnen. Prüfen Sie Ihre Verträge einmal pro Jahr, um potenzielle Einsparmöglichkeiten nicht zu verpassen.

Sparen im Haushalt

Generell verstecken sich im Haushalt viele Stellschrauben, die Sie drehen können, um dauerhaft im Haushalt Geld zu sparen. Diese Maßnahmen wirken sich jedoch nicht nur positiv auf das eigene Konto, sondern auch auf die Umwelt aus.

  • Austausch aller Leuchtmittel: Nutzen Sie LED-Leuchten statt alter Glühbirnen. Sie sind zwar in der Anschaffung etwas teurer als Energiesparlampen oder Halogenbirnen. Sie verbrauchen jedoch nur halb so viel Strom wie eine Energiesparlampe und siebenmal weniger als alte Glühbirnen.
  • Wasserkocher: Anstatt das Wasser auf dem Herd zu kochen, sollte hierfür der Wasserkocher zum Einsatz kommen. Das Wasser ist schneller und sparsamer heiß.
  • Restwärme nutzen: Kurz vor Ende der Garzeit den Herd oder Ofen ausschalten, um die Restwärme zu nutzen.
  • Spülmaschine nutzen: Im Vergleich zum Spülen per Hand spart die Spülmaschine Strom und Wasser.
  • Kalt waschen: Wenn es nicht unbedingt nötig ist, waschen Sie ihre Wäsche bei maximal 40 Grad. Höhere Temperaturen verbrauchen entsprechend mehr Strom.
  • Stand-By-Modus vermeiden: Besser ist es Elektrogeräte komplett auszuschalten oder sie komplett vom Strom zu trennen.
  • Nicht überheizen: Wir heizen unsere Wohnungen und Häuser meist zu sehr. Eine Raumtemperatur von 21 Grad sollte reichen. Wird es doch kälter, einfach eine Lage mehr anziehen.
  • Licht aus: Beim Verlassen des Raumes sollte stets das Licht ausgeschaltet werden
Der Lichtschalter kann ein sinnvolles Sparwerkzeug sein. Bildquelle: © unsplash.com, Isabella und Zsa Fischer

10-Minuten- und 30-Tage-Regel

Diese beide Regeln sollten das individuelle Konsumverhalten ansprechen und vor Kurzschlusskäufen bewahren. Fragen Sie sich, bevor Sie etwas kaufen, ob Sie es wirklich brauchen.

Bei kleineren Spontankäufen, beispielsweise wenn Sie in einem Geschäft unterwegs sind und Ihnen etwas ins Auge springt, sollten Sie sich vor dem Kauf zehn Minuten Zeit nehmen und sich währenddessen weiter im Geschäft umschauen.

Bei größeren Anschaffungen sollten es 30 Tage sein, um sich sicher zu sein, ob der Kauf wirklich nötig ist. Während der Wartezeit sollten Sie genau die Vor- und Nachteile abwägen. Oft ist es so, dass man sich nach dem Kauf manchmal ärgert, dass man so viel Geld ausgegeben hat. Das soll mit der Bedenkzeit vermieden werden.

Gebraucht statt neu

Gerade bei Kleidung, Unterhaltungselektronik, Autos oder Möbeln muss es nicht unbedingt immer eine Neuanschaffung sein. Second-Hand-Ware bekommen Sie meist zu einem Bruchteil des ursprünglichen Preises. Ein weiterer Vorteil dabei ist, dass Sie alten Dingen ein zweites Leben geben und auf diese Weise ebenfalls etwas für die Umwelt tun.

Die besten Adressen hierfür sind beispielsweise Kleinanzeigenportale im Netz oder auf dem nächsten Flohmarkt. Wenn Sie noch ein wenig bei den Angeboten handeln, können Sie sogar noch mehr sparen.

Entrümpeln

Misten Sie regelmäßig bei sich zu Hause aus. Gegenstände, die Sie nicht benutzen, die aber zu schade zum Wegwerfen sind, können Sie über die besagten Kleinanzeigenportale verkaufen. Auf diese Weise können Sie Ihre Haushaltskasse ein wenig aufbessern und schaffen zusätzlich Platz zu Hause.

Öfter mal das Auto stehen lassen

Die Mobilität ist neben den Kosten für den Haushalt ist einer der größten Kostenpunkte in deutschen Haushalten. Wer das Auto hin und wieder stehenlässt und zu Fuß geht oder das Fahrrad nimmt kann hier an Sprit und Verschleiß sparen. Wer grundsätzlich nicht auf ein Auto angewiesen ist, kann komplett darauf verzichten und mit den öffentlichen Verkehrsmitteln Geld sparen.

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