Nach zwei Jahren Coronapause ist Dresdens bekannteste Weihnachtsdinnershow „Back in Buisiness“. Mafia Mia, da geht wieder die Post ab.
Hut ab vor so viel Mut: Andere Veranstalter haben längst aufgegeben. Oder wegen Planungsunsicherheiten bezüglich möglicher Pandemiebeschränkungen und Kostenexplosionen in allen Bereichen gar nicht erst angefangen, über eine Dinnershow in Advent nachzudenken. Veranstalter Mirco Meinel hat sich im September festgelegt: „Mafia Mia muss stattfinden. Besser wird die Lage nicht. Wenn wir in diesem Jahr nicht spielen, dann vielleicht gar nicht mehr.“
Mafia Mia: „Back in Buisiness“ – auch wenn der Pate zunächst keine Lust hat
Und so feierte die Show am 25. November nach zwei Jahren nicht nur ein umjubeltes Comeback, sondern endlich auch ihr zehnjähriges Jubiläum, das eigentlich schon 2020 über die Bühne und den langen Tisch gehen sollte.
Die zehnte Show um den Paten (Bert Callenbach), seine Bang Gang (The Firebirds) und die Handlanger Schlicht und Kümmerling (Achim Lippmann, Kai Neumayer) sollte eigentlich zu mafiösen Geschäftsfreunden nach Moskau führen. So war es 2020 geplant. Die Realitäten 2022 sind völlig andere. Und so schwelgen der Pate und seine Familie nun mit einem „best of“ in Erinnerung an vergangene Zeiten, thematisieren aber auch, wie sich die kleinen Ganoven über Wasser halten konnten. Was sehr lustig ist, denn wer Schlicht und Kümmerling kennt weiß: Egal was sie machen, es endet im Chaos.
Lange Zeit haben die Zuschauer auch tatsächlich das Gefühl, das „la familia“ wohl auseinanderzubrechen droht, denn eigentlich hat der Pate keine Lust mehr aufs kriminelle Geschehen, will sich zur Ruhe setzen. Doch am Ende denkt der Chef mit der furchteinflößenden Stimme doch nicht ans Aufhören, sondern sieht sich 2023 in Afrika.
Tolle Küche und Spitzen-Künstler
„Mafia Mia“ lebt natürlich längst nicht vom Klamauk. In der Show treten seit Jahren hochkarätige und teils hochdekorierte Künstler auf. In diesem Jahr sorgte vor allem das Duo Hearts Desire aus Polen am Aerial Loop für Beifallsstürme und Bravo-Rufe.
Beifall gebührt Mirco Meinel und dem Küchenteam unter Regie von Sven Kasimir für das leckere Menü und überhaupt die Tatsache, tausende Entenbeine für die geplanten 25 Shows aufzutreiben. Denn zu Corona und Energiekrise gesellte sich in diesem Sommer auch eine europaweit grassierende Vogelgrippe, die dazu führte, das große Geflügelbestände in Frankreich, Ungarn, Deutschland und Polen gekeult werden mussten. Doch Ente gut, alles gut: Die 500 Premierengäste wurden nicht nur satt, sondern vorzüglich kulinarisch versorgt. Fazit: „Mafia Mia“ sollte auch dieses Jahr zum „Muss“ im Kulturkalender gehören.
„Back in Business“, Ostra Dome, bis 15. Januar, www.mafia-mia.de
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