Berufsbild Detektiv – Beobachtungsgabe und Analysefähigkeit erwünscht

Detektiv Bildquelle: pixabay

Hercule Poirot, Sherlock Holmes und auch Miss Marple. Sie alle haben Gemeinsamkeiten, denn sie sind Romanfiguren mit Kultstatus und sie sind weltberühmte Detektive und Detektivin. Zwischen den alltäglichen Arbeiten eines Detektivs in der realen Welt und den Tätigkeiten der Berühmtheiten, die sie in TV, Film, und Literatur ausüben, gibt es natürlich große Diskrepanzen. Die Arbeiten eines Detektivs außerhalb dieser Medien sind zwar weniger glamourös und actionreich, aber auf keinen Fall weniger interessant und vielseitig.

Für welche Aufgaben kann man einen Detektiv beauftragen?

Grundsätzlich verrichten Detektive als private Ermittler die Aufgabe, für ihren Auftraggeber geschäftliche oder private Informationen zu beschaffen. Da Detekteien nicht nur von Privatpersonen, sondern auch von Unternehmen beauftragt werden, können die Aufgabengebiete breit gefächert sein:
• Sorge- und Unterhaltsrecht recherchieren
• Überwachung der Kunden im Einzelhandel und Kaufhaus
• Ermittlungen führen, Diebesgut aufzuspüren (beispielsweise Antiquitäten oder Kunstgegenstände)
• Untersuchungen für Zivil- und Strafprozesse
• Beweisbeschaffung bei verschiedensten Arten von Betrug (Versicherungsbetrug, Kredit etc.)
Computerkriminalität abwehren
• Sicherheitsberatung zum Schutz vor Einbruchdiebstählen
• für gerichtliche Nachlassverfahren Erben aufspüren
Die Detektei Leipzig beispielsweise bietet neben Ermittlungen im privaten Bereich auch Ermittlungen im Wirtschaftsbereich (Markenpiraterie, Patentverletzungen, Werksspionage, Sabotage etc.) an.

Wo man sich als Detektiv bewerben kann

Detektive sind entweder in einem privaten Detektivbüro oder einer Ermittlungsfirma angestellt oder bei einem Sicherheits- und Wachdienst oder bei einer Objektschutzgesellschaft. Häufig ist auch eine Job im Einzelhandel (Kaufhausdetektiv) möglich für die Bewachung der Kunden und Waren oder im Mitarbeiterüberwachungs-Bereich.

Auf Security kann kaum ein Kaufhaus oder der Einzelhandel verzichten. Bildquelle: Pixabay © RyanMcGuire CCO Public Domain

Auf Security kann kaum ein Kaufhaus oder der Einzelhandel verzichten. Bildquelle: Pixabay © RyanMcGuire CCO Public Domain
Auch Versicherungsunternehmen stellen Detektive ein, wobei hier der Schwerpunkt auf der Ermittlung von Versicherungsbetrug liegt. Natürlich kann man auch ganz selbstständig als Detektiv arbeiten und ein eigenes Büro gründen sowie weitere Mitarbeiter einstellen.
Reale Detektive haben vergleichsweise zum TV-Star Magnum in der Regel keine actionreichen und spektakulären Verfolgungsjagden und die Nutzung von Waffen ist auch eher unüblich. In Wirklichkeit findet die meiste Arbeit unter anderem am Schreibtisch statt. Es wird dort viel telefoniert, nach wichtigen und nützlichen Informationen im Internet recherchiert oder Fotomaterial und Dokumente begutachtet. Nicht unüblich im Arbeitsalltag ist auch der Kontakt zu Archiven und Detektivkollegen, um an relevante Informationen zu gelangen.

Die Ausbildung

Die Berufsbezeichnung Privatdetektiv ist nicht geschützt. Jeder darf sich so bezeichnen ohne eine entsprechende Ausbildung absolviert zu haben. Dennoch gibt es Detektiv-Firmen, die Auszubildende einstellen. Diese Ausbildungsmöglichkeit ist die bessere, da man hier von bereits erfahrenen Detektivkollegen lernen kann.
Außerdem kann man sich im Idealfall eine Grundausbildung über die Zentralstelle für die Ausbildung im Detektivgewerbe (ZAD) beibringen lassen. Dazu gehört unter anderem das Wissen über die geltenden Gesetze, über die Berufskunde und Informationen zur Kriminalistik. Abschließend wird die Person geprüft, die sich dann bei erfolgreichem Bestehen „Geprüfter Privatermittler“ nennen darf.
Je nach Ausbildungsbetrieb und Prüfstelle kann im Rahmen der Ausbildung auch ein IHK-Fachzertifikat erworben werden. Die Inhalte und die Dauer der Lehrgänge können sich unterscheiden, aber normalerweise muss man mit mindestens einem Jahr rechnen. Viele Ausbildungsbetriebe setzen die Ausbildungsdauer auf zwei Jahre fest, damit der Auszubildende ausreichend praktische Erfahrungen sammeln kann. Die Voraussetzungen für eine Ausbildung sind in der Regel: Mindestalter 18 Jahre, Besitz eines Führerscheins sowie eines einwandfreien polizeilichen Führungszeugnis sein.

• Laut dem Bundesverband Deutscher Detektive (BDD) sollten allerdings zum Ausüben des Detektiv-Berufes mindestens ein Hauptschulabschluss und eine abgeschlossene Ausbildung in einem kaufmännischen oder in einem Verwaltungsfachlichen Bereich vorhanden sein.

Die Detektivausbildung bzw. die Ausbildung zum geprüften Privatermittler wird nicht staatlich anerkannt im Sinne des Berufsausbildungsgesetzes (BBiG). Wer Interesse am Beruf eines Detektivs hat, sollte auf jeden Fall über eine abgeschlossene Ausbildung oder ein entsprechendes Studium nachdenken. So könnte man beispielsweise zuerst eine Ausbildung zur Schutz und Sicherheits-Fachkraft abschließen und dann eine Ausbildung zum Detektiv machen. Auch ein Jura-Studium kann vorteilhaft sein oder die Ausbildung zum Polizist.

Hilfreich auf dem Weg zum Detektiv: Eine Ausbildung zum Polizist. Bildquelle: Pixabay © cocoparisienne CCO Public Domain

Die Eigenschaften, über die man als Detektiv verfügen sollte

Wer erfolgreich als Bewerber für eine Ausbildung und dann später als Detektiv arbeiten möchte, sollte einige Voraussetzungen mitbringen:

Neben einem Führerschein und einem einwandfreien polizeilichen Führungszeugnis ist vor allem wichtig, dass man mutig ist und keine Angst vor bestimmten Situationen hat. Geduld und Ausdauer sind Eigenschaften, die unbedingt gefordert werden, ebenso wie die Fähigkeit, gut zu beobachten.

Da Ermittlungsarbeit ausschließlich in einem gut funktionierenden Team funktioniert, sollte man teamfähig sein und gerne mit anderen zusammenarbeiten. Denn dann funktionieren enge Absprachen und es gelingen optimal ineinandergreifende Observationsprozesse.

Von Vorteil ist auch ein unauffälliges Äußeres. Mit einem tätowierten Gesicht oder in farbenfroher Kleidung ist man schnell enttarnt. Ein Detektiv sollte souverän auftreten, ein gewisses Pflichtgefühl besitzen sowie über eine gute Beobachtungsgabe und Analysefähigkeit verfügen. Besonders wichtig ist, dass man kommunikationsfähig und kontaktfreudig, gleichzeitig aber verschwiegen und vertrauenswürdig ist.

Im Detektiv Beruf sollte man keinen Wert auf geregelte Arbeitszeiten legen, denn  Nacht-, Sonntags- und Wochenendschichten sind ganz normal. Stress sollte auf jeden Fall in diesem Beruf ein Fremdwort sein und wer außerdem noch körperlich fit ist, bringt die besten Voraussetzungen für den Detektiv-Job.

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