Die Solarbranche in Dresden: Warum immer mehr Hausbesitzer auf Photovoltaik setzen

In den letzten Jahren ist die Nutzung und Gewinnung erneuerbarer Energien immer wichtiger geworden. Photovoltaikanlagen gehören dabei zu den besonders flexiblen und umsetzbaren Optionen. Während Windenergie an windstillen Tagen nicht möglich ist, scheint immer die Sonne. Solaranlagen sind dazu keine rein gewerblichen oder staatlichen Angelegenheiten: Fast jeder Hausbesitzer hat die Möglichkeit, seine eigene Stromrechnung aus Sonnenenergie zu decken. Um unabhängig von fossilen Energieträgern zu werden, braucht es genug Anlagen, auch auf privaten Dächern! Photovoltaikanlagen wandeln die auf Solarmodulen eintreffenden Sonnenstrahlen zu elektrischer Energie um. Entgegen dem weit verbreiteten Mythos, dass die Anlage dabei nach Süden in einem speziellen Winkel ausgerichtet sein muss, lohnt sich PV öfter als man denkt. Gerade wenn Sie zu Hause sind, nämlich morgens und abends, trifft die Sonne auf östliche und westliche Dachseiten. Der Plan einer Solaranlage steht oder fällt mit den regionalen Sonnenstunden!

Lohnt Photovoltaik in Dresden?

Deutsche Städte kommen durchschnittlich auf ca. 2.025 Sonnenstunden pro Jahr. In 2022 lag Dresden mit ca. 2.080 Sonnenstunden über dem Durchschnitt und ist somit mehr als geeignet für PV-Anlagen. Wie viel Potenzial Ihr Dach für Photovoltaik hat, kann als erste Einschätzung eines Solarkatasters geben. Dresdens Solarpotenzialkataster unterscheiden sich in “bedingt geeignet” (ca. 700 kWh), “gut geeignet” (mehr als 800 kWh) und “sehr gut geeignet” (mehr als 900 kWh). Die fundierte, individuelle Analyse eines Experten kann dies jedoch nicht ersetzen. Es handelt sich beim Kataster nur um Flurkarten und Luftaufnahmen. Bauliche Voraussetzungen oder Verschattungen sind hier nicht mit eingerechnet.

Aktuell gibt es noch keine Solarpflicht in Dresden. Es wird allerdings darüber gesprochen, dies in Zukunft zu ändern. Das sollte Hausbesitzer jedoch nicht davon abhalten, sich bereits jetzt um eine PV-Anlage zu bemühen. Am Beispiel der steigenden Stromkosten und der sinkenden Einspeisevergütung sieht man: Es gibt keinen Grund, unbedingt zu warten, wenn man auch jetzt schon unabhängig und langfristig kostensparend Strom erzeugen kann. Das unterstützen Dresden und Deutschland mit verschiedenen Förderungsprogrammen.

Förderprogramme für Solarenergie in Dresden

Deutschland hat das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) im Jahr 2000 beschlossen, um den Umstieg auf erneuerbare Energien zu regeln und fördern. Eine der Festlegungen ist, dass Deutschland in 2030 nur noch 20% des Stroms aus fossilen Brennstoffen produziert. Der restliche Strom soll aus erneuerbaren Energien, wie Solar-, Wind- und Wasserenergie stammen. Um diesen Ansatz zu treffen, muss Deutschland in den nächsten 8 Jahren noch ca. 30% des Stromverbrauchs aus grünen Energien gewinnen.

Dieses Ziel zu erreichen, gelingt nur, wenn die Anschaffungshürden von grünen Energiequellen entbürokratisiert und vereinfacht werden. Bundes- und landesweit legen mitunter Banken und der Staat Förderprogramme auf, um das finanzielle Hindernis abzuschwächen. In 2022 unterstützte das bundesweite Programm “Förderrichtlinie Speicher” die Anschaffung von Stromspeichern und Wallboxen mit mehreren Millionen Euro. Die dafür ausgelegten Finanzen der sächsischen Aufbaubank SAB waren allerdings schnell verbraucht und sind für 2023 nicht vorgesehen. Sächsische PV-Interessenten müssen sich daher auf Landesebene nach Förderungen informieren.

Bei der KfW, Kreditanstalt für Wiederaufbau, können Privatpersonen, Unternehmen und öffentliche Einrichtungen nach wie vor den Erneuerbare Energien Kredit (KFW 270) beantragen. Es werden Anlagen zur Erzeugung von Strom und Wärme, für Netze und Speicher gefördert – mitunter auch Photovoltaik. Die KfW fördert auch Wallboxen (Ladestationen für Elektroautos). Zusammen mit einer PV-Anlage oder anderen grünen Systemen, “tanken” Sie ihr Auto also fast umsonst. Unternehmen, Freiberufler und Selbstständige können zur Zeit den KFW 441 in Anspruch nehmen. Inbegriffen sind 900 € Zuschuss pro Wallbox. Der KFW 440 für Ladestationen ist leider bereits ausgelaufen.

Andere landesweite Förderungsmöglichkeiten sind die Einspeisevergütung und die Wahl beim Energieversorger. Bei der Einspeisevergütung erhalten PV-Besitzer aktuell 8,20 Cent pro eingespeister kWh. Der Strom geht also ins öffentliche Netz und nicht in den eigenen Haushalt über. Bei der Wahl der Energieversorger können Interessenten die Augen offen halten. Denn die Anbieter selbst fördern ab und an Photovoltaikanlagen und Stromspeicher mit Zuschüssen oder die Einspeisevergütung mit Boni.

Kaufen vs. mieten: Zwei Modelle im Vergleich

Wenn die Entscheidung für den Kauf einer Photovoltaikanlage gefallen ist, stellt sich die Frage, die Anlage zu kaufen oder zu mieten. Auch wenn es naheliegend scheint: Der klassische Kauf ist nicht immer für Hausbesitzer vorteilhaft. Dies ist vor allem abhängig von persönlichen Präferenzen und den Preismodellen. Die zwei Möglichkeiten erzeugen bei 20 Jahre Nutzungsdauer jedoch ungefähr die gleichen Kosten. Beim Kauf einer PV-Anlage haben Sie mehr Freiheiten, müssen jedoch auch die Verantwortung für den gesamten Prozess selbst tragen. Dies führt oft zu einem hohen Zeit- und Kostenaufwand. Die Kosten setzen sich zusammen aus Anschaffung, Betriebskosten und Finanzierung.

Im Mietmodell hingegen sind die Versicherung, Wartung und Reparatur in den monatlichen Kosten inbegriffen. Das sorgt für eine höhere Planungssicherheit. Der gesamte Prozess wird für den Kunden übernommen, wodurch die Hausbesitzer weniger Kontrolle über den Prozess haben, das Risiko aber geringer und der Zeitaufwand minimal ist.

Ein möglicher PV-Hersteller und -Produzent für die Miete von Photovoltaikanlagen ist das Berliner Solar-Startup Enpal. Das Unternehmen bietet Solaranlagen im Mietmodell inkl. Stromspeicher und Ladestation für das E-Auto für 0 € Anschaffungskosten an. Kunden zahlen dann über 20 Jahre einen monatlichen Festpreis und bekommen das ganze System nach Ablauf der Vertragsdauer für einen symbolischen Euro quasi geschenkt. Mit Hilfe eines Solarrechners können sich Interessenten online beraten lassen, ob sich eine Solaranlage für ihr Haus lohnt.

Letztendlich liegt die Entscheidung, welches Modell man wählt, in der Hand des Hausbesitzers. Wichtig ist jedoch: Eine Solaranlage lohnt sich langfristig immer für die eigene Stromkostenrechnung, das Klima und unsere Zukunft – egal ob im Kauf- oder Mietmodell.

Dachfläche und PV-Komponenten

Was gehört zu einer PV-Anlage alles dazu? In erster Linie natürlich die Module: Je nach jährlichem Stromverbrauch, verfügbarer Dachfläche, Modulart und eigener Präferenz wird errechnet, wie viele Platten auf dem Dach befestigt werden sollen. Durchschnittlich liegt die Leistung einer PV-Anlage in Deutschland bei 4 bis 10 kWp. Ein kWp deckt dabei maximal 1000 kWh im Jahr. Das ist schon mit drei bis vier PV-Modulen erreichbar. Da die Sonnenstunden in Deutschland oftmals schwanken, sollte man bei der Berechnung der benötigten Module mit mehr Maximalleistung rechnen als der Verbrauch verlangt.

Hier ein Beispiel: Beträgt Ihr Jahresverbrauch 3000 kWh, sollte Ihre Anlage mindestens 4 kWp haben. 1 qm PV-Module produzieren zwischen 100 und 200 kWh Solarstrom, sodass Sie mit 20 bis 40 qm Platzbedarf rechnen müssen.

Zusammen mit den Modulen montiert der Dienstleister die Pflichtkomponenten. Dazu gehören der Wechselrichter und ein bestimmter Stromzähler. Meist muss der vorhandene Stromzähler durch einen intelligenten, PV-kompatiblen Zähler ergänzt werden. Hinzu kommt natürlich auch noch das Montagegestell und die notwendige Verkabelung. Haben Sie geklärt, ob Ihr Haus die Voraussetzungen einer Anlage erfüllt, können Sie sich wahlweise noch für einen Stromspeicher und eine Wallbox entscheiden.

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