Am „Faulturm“ hängt jetzt ein Brutkasten für Wanderfalken

Wanderfalken Faulturm Brutkasten
In diesem Brutkasten mit Aussicht können Wanderfalken einziehen. Foto: Stadtentwässerung Dresden

An einem der beiden Faultürme der Stadtentwässerung Dresden im Klärpark Kaditz wird Wanderfalken ein interessantes Angebot mit Ausblick gemacht.

Brüten mit Ausblick über die Stadt: An einem der beiden Faultürme ist das möglich.

Ehrenamtliche Vogelschützer hatten bereits letztes Jahr beobachtet, dass in der Gegend Wanderfalken nach Brutmöglichkeiten Ausschau hielten. Artenschützer der unteren Naturschutzbehörde des Umweltamtes schafften daraufhin einen geeigneten Brutkasten an und berieten die Stadtentwässerung zur Montage und Ausstattung der künftigen Wanderfalken-Kinderstube.


„Wenn wir Glück haben, richtet sich schon dieses Jahr ein Wanderfalkenpärchen in dem Brutkasten ein“, sagt Harald Wolf vom Umweltamt. „Ab Anfang März begeben sich die geschlechtsreifen Wanderfalken auf die Suche nach einem geeigneten Platz für ihr künftiges Gelege, um dann das Nest für rund drei Monate zu belegen. So lange dauert es etwa, bis der Nachwuchs flügge wird“, ergänzt er. „Aber es kann genauso gut sein, dass der Kasten noch ein oder zwei Jahre leer steht. Denn häufig dauert es, bis eine Brutmöglichkeit angenommen wird.“

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An der Spitze des Faulturmes wartet die neue Wohnung auf Wanderfalken.


Wanderfalken sind in Dresden selten anzutreffen. Während im Stadtgebiet etwa 150 bis 160 Turmfalkenpärchen ihr Zuhause haben, gab es 2022 lediglich drei Wanderfalkenpaare. Diese hatten sich in einem Nistkorb am Gasometer in Reick, einem Brutkasten am Rathausturm und einer natürlichen Brutstätte an der Felswand der Begerburg im Plauenschem Grund niedergelassen.

Mit dem neuen Brutkasten in Kaditz ist nun die Hoffnung groß, dass sich ein weiteres Pärchen der geschützten Vogelart in Dresden ansiedeln wird. Wanderfalken gelten als die schnellsten Tiere der Welt. Beim Sturzflug erreicht der Greifvogel Geschwindigkeiten von mehr als 300 Kilometer pro Stunde, im Horizontalflug immerhin Geschwindigkeiten von mehr als 96 Kilometer pro Stunde. Sein häufigstes Beutetier im Stadtraum ist die Taube. In den 1970er und 1980er Jahren war der Luftjäger in unseren Breiten durch Pestizide wie DDP nahezu ausgestorben. Durch das Verbot dieser Substanzen konnte sich der Bestand nach und nach erholen

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