Fast 1.000 Tiere landeten 2022 im Tierheim Dresden

Tierheim
Tierheimleiter Florian Hanisch präsentiert hier Charly, einen sechs Monate alten Staffortshireterrier, der mit zwei weiteren Geschwistern als Welpe im Tierheim landete. Foto: Pönisch

402 Katzen, 282 Hunde und 269 andere Tiere kamen im vergangenen Jahr im städtischen Tierheim Dresden-Stetzsch an. Sie wurden abgegeben, auf der Straße gefunden, kamen aus der Ukraine, wurden illegal nach Deutschland eingeführt oder ihren Besitzern vom Ordnungsamt wegen falscher Haltung weggenommen.

Es ist ein ständiges Kommen und Gehen. Aktuell leben im Tierheim 250 Tiere – darunter 73 Katzen, 49 Hunde und jede Menge Nager, Vögel, Reptilien und Fische. Versorgt werden sie von den acht Tierheim-Mitarbeitern und 20 Ehrenamtlern.

Tiere in Zwangspflege

„Leider leben bei uns viele Tiere, die sich in Zwangspflege befinden“, sagt Tierheimleiter Florian Hanisch. 2022 waren das zum Beispiel 148 Hunde und 141 Katzen. Das bedeutet, dass diese Tiere wegen schlechter Haltungsbedingungen beschlagnahmt wurden. Das heißt aber auch, dass solche Tiere nicht so schnell vermittelbar sind. „Sie befinden sich oft in einem sehr schlechten Gesundheitszustand“, sagt Amtstierarzt Lutz Meißner. Abgesehen davon sind sie oft nicht richtig sozialisiert und nicht erzogen. „Problematisch für uns wie für die Tiere sind die Dauer der Unterbringung und die finanzielle Lage der Tierhalter, denn die müssen für Kosten im Tierheim aufkommen“, ergänzt Hanisch.

Beschlagnahmt werden auch gefährliche Hunde, die unter das Sächsische Gefahrhunderecht fallen und für deren Haltung kein entsprechender Eignungsnachweis vorliegt. So sind von den derzeit 49 Hunden im Tierheim aktuell nur 26 vermittelbar, die übrigen sind als Zwangspflege untergebracht.

Katzen

2022 landeten 402 Katzen im Tierheim, darunter 207 als Fundtiere, 141 als Zwangspflege und 44 als Abgabe. 61 herrenlose Katzen wurden kastriert und kehrten in ihren gewohnten Lebensraum zurück. Allein dafür beliefen sich die Kosten auf 5.248 Euro.

Bedenklicher Trend

Generell sei ein deutlicher Trend feststellbar: Vielen Tierhaltern fehlen elementarste Grundkenntnisse, was schnell zur kompletten Überforderung führt und für das Tier bedeutet: Ab ins Tierheim. „Wir hören dann oft solche Alibiausreden wie plötzlich auftretende Tierhaarallergie oder dass das Tier neuerdings beißen würde“, sagt der Tierheimleiter. Dazu kommen die zu Jahresbeginn stark gestiegenen Tierarztkosten, die Tierhalter schnell überfordern. Drittens gibt es einen florierenden illegalen Handel mit Welpen. „Wenn diese Tiere mit oft sehr dubioser Herkunft und Abstammung dann Probleme machen, trennen sich die Besitzer schnell davon.“

Ukrainehilfe

2022 brachte das Tierheim zusätzlich 43 Tieren ukrainischer Geflüchteter unter. Außerdem stellte das Veterinäramt Käfige für Aufnahmeeinrichtungen bereit. Für die Bewältigung dieser zusätzlichen Aufgabe konnten vorübergehend vier Tierpflegehelfer unbürokratisch eingestellt werden.

Spenden und Nachlass

Auch letztes Jahr spendeten viele Dresdner Geld. 81.000 Euro kamen dem Tierheim zugute, außerdem 251.000 Euro aus Nachlässen. Diese Gelder werden für ein neues Quarantänehaus für illegal aus dem Ausland eingeführte Hunde und für die dringend notwendige Neugestaltung der Reptilienhaltung verwendet werden.

Spenden: Ostsächsische Sparkasse Dresden, IBAN: DE23 8505 0300 3120 0000 34, BIC: OSDDDE81XXX
Verwendungszweck: Spende Tierheim + Adresse des Spenders

Tierheim erreichbar unter 0351-4520352, per Mail [email protected] und über die Homepage  www.dresden.de/tierheim

Das Servicetelefon ist montags und mittwochs von 7.30 bis 16 Uhr besetzt, dienstags und donnerstags 7.30 bis 17 Uhr und freitags 7.30 bis 14 Uhr.

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