Mal so gesagt … Geschmäckle

Mal so gesagt
Foto: Marion Doering

Einer kommt frei, zwei warten in Freiheit darauf, ihre Haft in Berlin fortsetzen zu können, drei bleiben im Knast. Mindestens zwei mutmaßliche Hintermänner und der große Rest des Remmo-Clans dürfte gerade richtig feiern. Sie haben allen gezeigt, dass sie es können: Juwelen klauen aus einem Museum, das als „sicher wie Fort Knox“ galt. Das aber am Ende keine funktionierenden Fassadenscanner an den Einstiegsfenstern hatte, dafür unterirdisch schlechte Videoaufnahmen und ein Vitrinen-Sicherheitsglas, das nach einigen Hieben zerbarst wie der Traum von Fort Knox.
Nun kann jeder zu diesem Deal zwischen Justiz und Verbrechern stehen, wie er will. Die Juwelen sind wieder da. Die meisten jedenfalls. Die wertvollsten Teile der Sammlung bleiben verschwunden. Vielleicht als Faustpfand für die Täter beim nächsten Bruch? Durchaus denkbar. Denn dass der kriminelle Clan aus Berlin künftig Sozialarbeit und Ehrenamt leistet, dürfte eher unwahrscheinlich sein. Und so bleibt eben ein Geschmäckle am Deal, bei dem Kriminelle kürzere Haftzeiten herausholten und nur das zugaben, was beweisbar war. Auch wenn unsere Justiz den Deal feiert, weil die Remmos sich noch nie auf diese Art der „Zusammenarbeit“ eingelassen hätten, und so ein Kuhhandel per se erlaubt ist – eine härtere Bestrafung wäre noch etwas gerechter gewesen.

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