Dixieland Festival: „Trouble Blues“ statt „Oh Happy Day“

Dixieland Festival
Foto: Hendrik Meyer

Das 52. Internationale Dixieland Festival findet im nächsten Jahr ohne seine Herzstücke Jazzmeile und Dixie-Parade statt

Nach dem Festival ist immer vor dem Festival – das weiß natürlich die Dresdner Dixielandfestival-Gemeinde schon lange. Auch wenn es noch reichlich neun Monate dauert, bis im Zoo Dresden mit dem traditionellen „Dixie in Familie“ das 52. Internationale Dixieland-Festival eröffnet wird, wirft die nächste Auflage des Gute-Laune-Festes schon ihre Schatten voraus. In dieser Woche stellte die Festivalleitung das Programm für das bevorstehende Festival des traditionellen Jazz vom 12 bis 19. Mai 2024 in der „Europäischen Hauptstadt des Dixielands“ vor.

Und mit dem vorausgeworfenen Schatten ist das wohl nicht nur sprichwörtlich gemeint, sagt Festival-Produktionsleiter Kiefer und verkündete sowohl eine gute als auch eine schlechte Nachricht im Vorfeld des 52. Festivals – musikalisch gesehen, sozusagen ein Zwischending von „Oh happy Day“ und „Trouble Blues“. Die gute Nachricht: Auch im kommenden Jahr wird es ein Dixieland-Festival in Dresden geben. Das Programm steht, die Bandauswahl ist getroffen, der Vorverkauf für ausgewählte Konzerte beginnt am 8. September 2023. Zum Line-up sollen 14 internationale und 20 nationale Bands und Solisten aus insgesamt 11 Ländern gehören, vorgesehen sind insgesamt 49 Veranstaltungen, in denen insgesamt 243 Minuten Musik erklingen sollen.

Getrübt wird die Vorfreude allerdings von der Ankündigung, dass es fraglich sei, ob fast die Hälfte der gespielten Musik – rund 132 Stunden – auch in Zukunft kostenfrei angeboten werden könne. So stehen insbesondere die traditionelle Dixieland-Parade und die Dresdner Jazzmeile mit bis zu acht Bühnen in der Dresdner Altstadt für den Festivaljahrgang 2024 infrage. Stand jetzt finden die kostenfreien Publikumsmagneten 2024 nicht statt. „Wir haben das Programm für 2024 in gewohnter Größe fix und fertig auf dem Tisch und könnten mit der Umsetzung sofort loslegen“ betont Steffen Kiefer. „Konnten im Jahr 2023 die gestiegenen Kosten für eintrittsfreie Veranstaltungen über Fördermittel abgefangen werden, sind positive Aussichten auf eine Bezuschussung aus öffentlichen Mitteln für das kommende Festival derzeit nicht gegeben. Auch neue und deutlich höhere finanzielle und bürokratische Hürden der Stadtverwaltung zwingen uns, an den meistbesuchten und eintrittsfrei zur Verfügung gestellten Angeboten massiv zu kürzen.“
„Dresdens immerhin zur Hälfte eintrittsfreies Gute-Laune-Festival, das Jahr für Jahr bis zu 450.000 Besucher anlockt, muss erstmals in seiner Geschichte Programmpunkte streichen, die zum Kern des Festivals gehören, Teil einer jahrzehntelangen Tradition sind und vor allem für das Publikum gleichbedeutend mit dem Dixieland-Festival an sich sind“, sagt Festivalsprecher Hendrik Meyer.
Die Hoffnung ganz aufgegeben haben die Veranstalter aber noch nicht, dass das Internationale Dixieland Festival auch 2024 in gewohntem Umfang stattfinden wird. Was sie sich dafür wünschen? Ein Bekenntnis der Stadtverwaltung zu einem der größten Aushängeschilder für Dresden. Ekki Garten

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