Sanierung des Kracht-Brunnens wird verschoben

Kracht-Brunnen östlich
Seit 2002, also seit genau 21 Jahren, steht der östliche Kracht-Brunnen trocken und defekt auf dem Neustädter Markt. Ab Mai 2024 sollte er wieder sprudeln. Daraus wird nun erst einmal nichts. Foto: Pönisch

Im Oktober sollte mit der Sanierung des östlichen Kracht-Brunnens am Dresdner Neustädter Markt begonnen werden. Weil das viel teurer wird als geplant, muss neu gerechnet werden.

Eigentlich sollten im Oktober Handwerker anrücken und mit der Sanierung des östlichen Kracht-Brunnens beginnen. Der steht seit der Flut 2002 defekt und zunehmend marode auf dem Neustädter Markt – seit 2019 immerhin als denkmalgeschützte Anlage.
Doch die Handwerker werden vorerst nicht anrücken. Der Grund dafür heißt Geld. Auf die ausgeschriebenen Bauleistungen gab es nur zwei Angebote und der günstigste Bieter in allen Losen lag weit über dem geplanten Gesamtbudget. Das war mit 1,87 Millionen Euro veranschlagt (Stand November 2022), der Freistaat wollte sich mit einer halben Million an den Baukosten beteiligen.


Wie geht‘s nun weiter?

„Eine Prüfung der Unterlagen ergab, dass im Rahmen des laufenden Vergabeverfahrens aus vergaberechtlichen Gründen keine Einsparungen möglich sind. Die Vergabe aller drei Lose wurde aufgehoben“, erklärt Detlef Thiel, Leiter des Amtes für Stadtgrün. Was bedeutet: Amt und beteiligte Planungsbüros müssen jetzt schnellstmöglich Einsparmöglichkeiten prüfen, ohne dabei die Ziele der denkmalgerechten Sanierung aufgegeben zu müssen. Derartige Einsparungen würden nun vor allem bei der Baustelleneinrichtung und den Abbrucharbeiten gesucht, heißt es aus der Stadt. Danach müsse ein neues Leistungsverzeichnis erstellt und eine neue Ausschreibung angeschoben werden.
Das alles soll noch im Oktober passieren. Die Sanierung könne frühestens im Februar 2024 starten. Die Freistaat-Fördermittel sind bereits auf 2024/25 verschoben.

Kracht-Brunnen westlich
Westlicher Kracht-Brunnen Foto: Pönisch

So soll(te) die Sanierung ablaufen

Bei der Sanierung soll so viel wie möglich von der Originalsubstanz des Brunnens erhalten bleiben. Dazu gehören die zentrale, aus Beton und Edelstahl bestehende Skulptur des Brunnens, die innere Beckeneinfassung und der umlaufende Plattenpodest. Vorhandene Risse, Schäden an der Bewehrung, Abplatzungen und ähnliche Schäden Können durch Kunststeinrestaurierung behoben werden.
Die äußere Beckeneinfassung ist dagegen so sehr geschädigt, dass ein Erhalt nicht möglich ist. Diese Teile des Brunnens werden originalgetreu nachgefertigt. Auch der Beckenboden des Brunnens ist sehr stark geschädigt und muss erneuert werden. Er hätte ohnehin für den Einbau neuer Leitungen aufgebrochen werden müssen.
Sind die neuen Wasserleitungen, neue Belüftungstechnik, Elektrokabel und der neue Technikschacht installiert, werden die oberirdischen Teile des Brunnens auf einer neuen Bodenplatte aus Beton wieder eingebaut. Ebenfalls erneuert werden müssen die gesamte Brunnentechnik und die Unterwasserbeleuchtung.. Etwa 160 Düsen sorgen dann wieder für sieben verschiedene, aufeinanderfolgende Wasserbilder.
Der Gesamtdurchlauf aller Wasserbilder dauert rund 45 Minuten.

Woher hat der Brunnen seinen Namen?

Die beiden nach ihrem Schöpfer Friedrich Kracht (1925–2007) benannten Brunnen wurden 1979 im Zusammenhang mit der Gestaltung der Hauptstraße und des Neustädter Marktes erbaut. Der westliche Brunnen wurde bereits saniert, aber im März 2022 von Vandalen erheblich beschädigt. Unbekannte hatten 72 der aus Metall bestehenden Düsen abgeschraubt oder herausgeschlagen. Der Schaden wird auf mindestens 20.000 Euro geschätzt. 

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