Ich weiß ja nicht, wie es Ihnen gerade geht. Ich jedenfalls fühle mich als Versuchskaninchen. Im Rahmen zweier „kühner“ Verkehrsversuche wird an mir begutachtet, wie gut ich mich a) im Gelände auskenne, wie schnell ich b) neue Wege erschließen kann und wie c) stressresistent ich bin. Ich weiß nicht, wie meine Bewertung durch die „Experten“ ausfällt. Ich weiß nur, was ich vom Verkehrsversuch „Roter Radweg am Blauen Wunder“ halte. Nichts. Mond- und Marslandungen werden heutzutage am Computer simuliert. Bei neuen Radwegen und Busspuren in Dresden geht das nicht. Da nimmt man 70.000 Euro und viel Farbe in die Hand, schaut zu, wie der Verkehrsfluss weiträumig erstmal zum Erliegen kommt und beobachtet dann sechs Wochen, wie alle Beteiligten mit der neuen Situation klarkommen. Schleichwege durch Wohngebiete, lange Umwege, Staustehen? Heißt eben nicht nur, mehr Zeit und Nerven zu investieren, sondern auch, mehr Sprit, mehr Strom für‘s E-Tanken und mehr Feinstaub durch endloses Stop-and-Go in Kauf zu nehmen. Als kleinse Versuchskaninchen dämmert mir jedenfalls: Verkehrswende mit der Brechstange kann nicht gut gehen.
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