„Bei Angst sind wir noch viel schneller“

Bis 5. Mai ist in Dresden Rummel-Zeit Foto: PR
Bis 5. Mai ist in Dresden Rummel-Zeit Foto: PR

Wo sich derzeit Riesenrad und Karussells drehen, drohte am Jahresende die Elbe mit Überflutung. Warum der Rummel trotzdem gastieren darf …

Dass es verdammt eng werden könnte, das schwante Olaf Liebold schon zu Heiligabend. Da kämpfte der Dresdner Weihnachtszirkus mit einem Winterhochwasser von knapp unter sechs Metern und der Androhung, den gesamten Platz zu räumen. Dass es anders kam, dass die Zirkusleute ihre Zelte nicht abbrachen, den Pegelvorhersagen vertrauten und mit Unterbrechung ihr Gastspiel zu Ende führten – es ging alles gut und ist längst Geschichte.

Doch für Olaf Liebold und die anderen Schausteller war im Januar schnell klar: „Wenn die Stadt für den Platz jetzt eine sogenannte ‚Versagung Bau im Überflutungsgebiet‘ umsetzt, dann haben wir in Dresden ein echtes Problem“.

Verständnis und sehr gute Zusammenarbeit mit den Ämtern der Stadt

Doch es kam zum Glück anders und dafür ist der 2. Vorsitzende des Dresdner Schaustellerverbandes den beteiligten Ämtern in der Stadtverwaltung sehr dankbar. „Denn eine andere Entscheidung hätte das Aus für den Rummel hier in Dresden bedeutet“, sagt Olaf Liebold.
Alle Mitarbeiter, angefangen von den beteiligten Amtsleitern bis zu den Sachbearbeiterinnen, seien am Ende sehr kompromissbereit, hilfsbereit und objektiv gewesen. Wir haben natürlich zugesichert, dass wir uns im Falle eines Hochwassers an das entsprechende Hochwasserkonzept halten und den Platz räumen.“ Das ist vorgeschrieben, wenn der Elbepegel bei 5,95 Metern liegt. „Dann gibt es für jedes Fahrgeschäft konkrete Abbaupläne und die halten wir ein“, hat Olaf Liebold der Stadtverwaltung versprochen.

So wären zum Beispiel Los- und Schießbuden sowie die Imbisswagen innerhalb einer Stunde abfahrbereit. Für die Karussells brauchen die Schausteller im Schnitt acht bis neun Stunden Abbauzeit, für das Riesenrad oder die Achterbahn sind es 20 Stunden. „Aber glauben Sie uns: Bei Angst sind wir viel schneller“, lacht Liebold. Die Anlagen seien nun mal das Kapital der Familien, da hilft jeder jedem.

„Außerdem haben wir schon einige Hochwassererfahrungen in Dresden.“ So sei der Rummel 2005 und 2006 wegen zu viel Elbwasser ab- und damals am Johannstädter Ufer wieder aufgebaut worden.

Wenn der Rummel an der Pieschener Allee am 5. Mai endet und weiterzieht, dann ist der neue Antrag auf die Vogelwiese vom 6. bis 28. Juli längst gestellt. Auch im Oktober wollen die Schausteller wiederkommen und auch dafür hoffen sie, auf ihre entsprechende „Veranstaltungsanzeige“ einen positiven Bescheid aus dem Rathaus zu erhalten. „Dresden ist für uns Schausteller ein sehr guter Standort und die Dresdner ein sehr gutes Publikum“, sagt Olaf Liebold.

Dresdner Rummel bis 5. Mai 2024, Montag bis Freitag ab 15 Uhr, Sa./So. ab 14 Uhr, Ruhetage 22./23. und 29. April

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