Die Preisträger des Deutschen Karikaturenpreises 2024 sind gekürt. Bis 2. März sind ihre Werke und die vieler anderer Zeichner im Dresdner Haus der Presse zu sehen.
Karikaturen machen nicht nur Spaß, sie haben die Kraft, mit wenigen Strichen Wahrheiten ans Licht zu zerren, welche mit Worten nicht greifbar sind oder gerade absichtsvoll und wortreich verschleiert werden. Mit den Mitteln der Satire entlarven sie schonungslos Missstände, Verlogenheit und Bigotterie in Gesellschaft, Wirtschaft, Politik und Privatleben.
Oscar der Szene: Geflügelter Bleistift
Er ist der Oscar der deutschsprachigen Karikaturen- und Cartoonszene: der Deutsche Karikaturenpreis und wurde zum 25. Mal vergeben: der Geflügelte Bleistift. Jedes Jahr beteiligen sich rund 250 Künstlerinnen und Künstler zu einem jährlich wechselnden Thema darin. Das hieß dieses Mal „Feierabend“ und meint: Das Klima scheint unumkehrbar im Eimer, die Demokratie am Rande des Scheiterns. Der Weltfrieden nur noch romantische Utopie. Die Hoffnung auf individuelle Freiheit durch harte Arbeit weicht dem Anspruch auf bezahlte Freizeit. Statt das menschliche Geschlecht zu retten, hinterfragen wir erstmal das eigene und während die Welt Influenza hat, schicken wir zur Rettung Influencer. Aber wer soll die Flamme der Zukunft neu entfachen? Achtzigjährige „Hoffnungsträger“, Despoten, Ideologen, Technokraten? Oder eine Generation Z, die sich zwischen Revolution und Fatalismus irgendwie nicht entscheiden mag?
Für den Preis hatten sich 265 Karikaturisten mit 1.221 Werken beteiligt. Die feierliche Gala zur Preisvergabe der 25. Geflügelten Bleistifte fand am 17. November im Schauspielhaus Dresden statt. Autor Peter Ufer als Moderator und Schauspieler Tom Pauls als Laudator führten durch die Veranstaltung.
Das sind die Preisträger
Der Geflügelte Bleistift in Gold, dotiert mit 4.000 Euro, ging in diesem Jahr an das in Berlin und Frankfurt am Main tätige Comiczeichner-Duo Hauck & Bauer für ihr Werk „Mit dem Staat unter einer Decke“. Den Stift in Silber erhielt George Riemann für sein Werk „Basta!“ und Bronze teilen sich Katharina Greve („Brandmauer“) und Kai Flemming („Heckler und Koch“).
Als bester Newcomer, dotiert mit 1.000 Euro, wurde Jens Eike Krüger für sein Werk „Schweine Bestattung“ ausgezeichnet. „Der animalische Blick auf den Urnengang macht die Zeichnung so erhellend und heiter‘“, heißt es in der Begründung der Jury.
Karikaturenausstellung
Die Siegerarbeiten und viele weitere Karikaturen sind bis 2. März im Haus der Presse ausgestellt , danach in Bremen (26.11. bis 31. Mai 2025 und in Agathenburg bei Hamburg (7. März bis 21. April 2025).
Im Haus der Presse in Dresden ist die Ausstellung mittwochm bis monntags von 10 bis 18 Uhr zu sehen,am 23. und 30. Dezemvber ebenfalls von 10 bis 18 Uhr. Am 24./31. Dezember ist geschlossen. Tickets kosten 5 Euro, ermäßigt 3 Euro, Kinder bis 14 Jahre sind kostenfrei.
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