Von Perchen, Rûch und Regeln: Was bedeuten die Tage bis 6. Januar?
Der genaue Ursprung der Rauhnächte lässt sich nur schwer ermitteln. Vermutlich geht er auf den germanischen Mondkalender zurück. Der zählte zwölf Mondmonate und 354 Tage. Zum heutigen Sonnenkalender mit seinen 365 Tagen fehlten also elf Tage beziehungsweise zwölf Nächte. Diese Nächte vom 25. Dezember bis 6. Januar werden bis heute als Rauhnächte bezeichnet, mancherorts auch als Zwölf-, Los-, Unter-, Weihe-, oder Zwischennächte oder „tote Tage außerhalb der Zeit“.
Unklar ist auch, ob das Wort „rauh“ auf das mittelhochdeutsche „rûch“ für haarig oder pelzig zurückgeht. Noch heute wird ja in der Kürschnerei von Rauhware für Pelze gesprochen. Früher wurden mit „rûch“ zum einen Dämonen in Verbindung gebracht, die in jenen unheimlichen zwölf Nächten ihr Unwesen trieben. Um sie zu vertreiben, wurden die Behausungen mit Kräutern „ausgeräuchert“ – auch daher könnten die zwölf Nächte ihre Bezeichnung haben.
Auf jeden Fall waren diese Nächte mystisch, unheimlich und dunkel. Der Glaube an Geister war noch einmal stärker als sonst und sie zu vertreiben war die Aufgabe der „Perchten“. Das waren (vor allem im alpenländischen Raum) in Pelze gehüllte maskierte Gestalten. Noch heute gibt es in einigen Gegenden die Perchtenläufe. Die Perchten sollten auch darüber wachen, dass die Menschen in jenen zwölf Nächten nicht arbeiten und zur Ruhe kommen.
Wo werden Rauhnächte gefeiert?
In unserer Region finden Rauhnächte zum Beispiel im Alten Stallhof statt. – und zwar vom 27. bis 30. Dezember und vom 2. bis 6. Januar. Dieser Markt „zwischen den Jahren“ ist im alten Jahr von 11 bis 21:30 Uhr und im neuen Jahr von 11 bis 20:00 Uhr geöffnet. Geister und Krampusse ziehen dann mehrmals am Tag durch den Stallhof. Bands und Gaukler wechseln sich nahezu täglich ab und Wahrsagerinnen übernehmen einige der Hütten.
Auch der Augustmarkt auf der Hauptstraße hat in den magischen Nächten geöffnet: Vom 27. Dezember bis 5. Januar (außer am Neujahrstag 1.1.), in der Silvesternacht sogar bis 2 Uhr.
Der Advent auf dem Neumarkt öffnet ebenfalls vom 27. bis 5. Januar mit Ausnahme des Neujahrstages täglich von 11 bis 22 Uhr, am 31 Dezember bis 0.30 Uhr und am 5. Januar bis 18 Uhr.
Beim Dresdner Hüttenzauber auf der Ostra-Allee geht es weniger im rauhe Geister als vielmehr um Après-Ski-Partys und Hüttengaudi. Wer darauf Lust hat: Bis 30. Dezember täglich ab 16 Uhr bis Mitternacht. Finnvillage, das „Finnische Weihnachtsdorf“ auf dem Postplatz neben der Käseglocke lädt noch einmal vom 29. bis 31. Dezember ein
Hinterlasse jetzt einen Kommentar