Warum in einem Dresdner Vereins-Gewächshaus Häkelnetze gefragt sind und wieso darin Kürbisse wachsen
Bald ist Erntezeit in den Gewächshäusern des Trägervereins „Jugend ∙ Arbeit ∙ Bildung“ e.V. (JAB) in einer Gärtnerei in Pieschen. Um die 50 Kürbisse reifen hier ihrem kulinarischen Ende entgegen.
Angebaut und gepflegt werden sie von zwölf Teilnehmenden, die hier unter Anleitung von Landschaftsgärtnerin Elisa Baumgarten Gemüse für die Dresdner Tafel anbauen. Schon vor einem Jahr startete der JAB sein Gemüse-Projekt in einem 20 Jahre leerstehenden, komplett verwilderten Gewächshaus auf der Heidestraße in Pieschen. In diesem Jahr haben die Projektteilnehmer die Fläche verdoppelt und bewirtschaften nun 1.500 m². Das funktioniert dank vertikalem Anbau, denn hier sprießen Kräuter und Salat aus senkrecht stehenden Rohren, die Bohnen bilden ein Spalier und selbst die Tomaten gedeihen in Hängeampeln mit stehenden und hängenden Trieben.
Dass auch die Kürbisse in den Himmel wachsen, stellte Gartenexpertin Elisa Baumgarten allerdings vor ein Problem. „Manche Speisekürbisse sind 15 und sogar 20 Kilogramm schwer, die kann die Pflanze im vertikalen Anbau gar nicht halten.“
Die rettende Hilfe kam von den Frauen des Handarbeitsprojektes des JAB. Sie bildeten eine „schnelle Häkelgruppe“ und fertigten stabile Netze an, die mit Haken an die Gewächshausstreben gehängt werden und die Kürbisse ähnlich einer Hängematte betten.
Hoffnung auf Fortführung des Gartenprojekts
Wenn die Kürbisse Ende September geerntet werden, dann endet nach aktuellem Stand die Bewilligung für die Maßnahme im Gewächshaus und die Bürgergeldempfänger, die hier in den letzten Monaten eine sinnvolle Beschäftigung fanden, sitzen wieder zu Hause. Der Antrag auf einen Monat Verlängerung für die Ernte des ganzen Gemüses wurde beim Jobcenter längst eingereicht.
Aber eigentlich hofft der Trägerverein auf die Zusage, dass das Gartenprojekt im Gewächshaus auch im Winterhalbjahr weiterlaufen kann.
Dafür hat Elisa Baumgarten schon viele Ideen: „Wir würden Rosenkohl, Feldsalat und Spinat für die Kunden der Dresdner Tafel anbauen und auch gern eine clevere Kompost-Fußbodenheizung installieren.“
Verein JAB e.V., Dresden, Mügelner Straße 40, www.jab-dd.de