Mal so gesagt … Stechuhr

Mal so gesagt
Foto: Marion Doering

Alles Gute kommt wieder. Oder bleibt erhalten. Jetzt ist es die Stechuhr, die als neue Sau durchs Dorf getrieben wird. Stichwort Arbeitszeiterfassung. Die soll Pflicht werden für alle. Beschlossen von Richtern des Bundesarbeitsgerichts in Erfurt. Haben wir nicht vor wenigen Wochen noch gejubelt, wie gut Homeoffice funktioniert? Dass es uns durch die Pandemie gerettet hat? Und dass es sogar gut fürs Klima ist, weil spritsparend?

Das scheint nun bald Schnee von gestern zu sein. Wie sollen auch Arbeit am heimischen PC und Stechuhr zusammenpassen? Ich bin auch ziemlich unsicher, wie ich mich künftig verhalten soll, wenn ich am Abend eine Idee habe und schnell noch etwas schreibe. Oder am Wochenende mit jemandem klöne, weil ich Infos für einen Beitrag brauche. Wie soll das künftig zeitlich erfasst werden? Mache ich mich strafbar oder bringe meinen Chef in die Bredouille, wenn ich außerhalb der Bürozeit agiere?

Eigentlich gibt‘s nur eine Lösung: Alle Arbeitnehmer mit mobiler Stechuhr fürs Handgelenk ausstatten. Oder gleich chippen und mit der Stechuhr synchronisieren. Ob die Richter eigentlich das Wort „Vertrauensarbeitszeit“ kennen? Ich glaube nicht…

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