Der große Wandteppich wurde 1545 in Leipzig angefertigt. Ab 1547 gehörte er zur Ausstattung des Dresdner Residenzschlosses.
Das von Blumen und Fruchtgirlanden umrahmte Mittelfeld der vier Quadratmeter großen Tapisserie zeigt ein Halbfigurenbildnis des Habsburger Kaisers Karl V.. Als Tapisserie werden aus Wolle, Seide und Goldfäden gewebte Wandteppiche bezeichnet.
Das heute (4. Oktober) erstmals wieder auf Schloss Moritzburg präsentierte Stück ist kulturhistorisch, national und insbesondere für die sächsische Landesgeschichte sehr bedeutsam. Von 1918 bis 1945 befand sich die Tapisserie im Schloss Moritzburg. Nach Ende des 2. Weltkrieges nahm Prinz Ernst Heinrich von Sachsen den Teppich als eines von nur wenigen Kunstwerken mit auf seiner Flucht vor der Roten Armee. Seine Nachkommen übersiedelten nach Kanada. Nach dem Verkauf an die Galerie Rudigier bot sich nach jahrelangen Verhandlungen jetzt die Möglichkeit für die Schlösserland Sachsen GmbH, die Tapisserie zurückzukaufen und nach 77 Jahren zurück nach Schloss Moritzburg zu holen.
„Derartig hochwertige Tapisserien aus dem 16. Jahrhundert wie der Kaiser-Teppich Karls V. sind heute äußerst selten und werden kaum noch auf dem Kunstmarkt gehandelt“, sagt Prof. Dr. Markus Hilgert, Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder.
Die Tapisserie ist bis 31. Oktober 2022 während der regulären Öffnungszeiten im Monströsensaal von Schloss Moritzburg ausgestellt und im normalen Schlosseintritt inbegriffen. Nach Ende der Winterausstellung im Frühjahr 2023 ist die Tapisserie wieder für Besucher zugänglich
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