
Cyberangriffe auf Unternehmen sind längst keine Seltenheit mehr und das betrifft inzwischen nicht nur den gesamten Mittelstand in Deutschland, sondern jeder kann ins Visier der Kriminellen geraten. Ein Blick auf die Sicherheitsinfrastruktur zeigt, dass vor allem viele Betriebe trotz der realen Gefahr noch nicht ausreichend geschützt sind. Doch selbst die beste Technik ist am Ende immer noch keine Garantie. Immer häufiger haben es Cyberkriminelle nämlich auf die menschlichen Fehler abgesehen.
Schnelles Handeln ist gefragt
Unternehmen können sich trotz aller Bemühungen am Ende nie zu 100 % vor einem Cyberangriff schützen. Daher ist es umso wichtiger, einen Maßnahmenplan für den E-Fall zu entwickeln. So kann ein Betrieb im Ernstfall schneller handeln, denn Zeit ist einer der wichtigsten Faktoren. Je länger die Hacker unbemerkt im Netzwerk agieren können, desto größer ist am Ende meist auch der Schaden.
Neben den technischen Aspekten ist es zudem wichtig, Mitarbeiter umgehend über das Problem in Kenntnis zu setzen. So wird die Minimierung von Gefahren ermöglicht, indem die Mitarbeiter beispielsweise keine Zahlungen freigeben oder wichtige Daten sichern können. Wenn der Vorfall schnell erkannt wird, spart das jede Menge Geld. Je mehr Daten verschlüsselt werden, desto schwieriger ist die Decodierung. Auch Kundendaten können dann entsprechend geschützt werden, sodass Sie sich im Nachhinein nicht mit Klagen aufgrund von Datenschutzverletzungen konfrontiert sehen.
Je besser die Technik, desto häufiger werden die Mitarbeiter selber zum Ziel
Selbst Hacker haben keine Lust darauf, Stunden oder Tage an einer Firewall zu sitzen, nur um am Ende dann vielleicht doch zu scheitern. Viel schneller und lukrativer ist das kriminelle Geschäft, wenn gezielt der Mensch als Schwachstelle ausgemacht wird. Das Phishing ist mittlerweile zum Teil so ausgeklügelt, dass selbst IT-Fachleute nicht vor den Gefahren geschützt sind. Mithilfe von KI wird auch die Qualität der Spam-Mails auf ein ganz neues Level gebracht. So besteht die Möglichkeit, die Stimme von Kollegen oder des Vorgesetzten identisch zu fälschen. Wenn nun eine Rechnung im Postfach landet und Sie kurz darauf einen Anruf vom Chef zur Freigabe der Zahlung erhalten – wären Sie da tatsächlich misstrauisch?
Da Spamming immer ausgeklügelter wir, lohnt es sich, auf entsprechende Spam-Software zurückzugreifen. Tools in diesem Bereich können bis zu 99 % von Fake-E-Mails entlarven und direkt aus dem Verkehr ziehen, bevor sie im Postfach der Mitarbeiter landen. Besonders vielversprechend ist dabei die Möglichkeit, die Absenderadresse zu durchleuchten. Die Tools prüfen dabei, wie viel Mailverkehr bereits über diese Adresse abgewickelt wurde. So können auch ganz neue Spam-Versuche direkt im Keim erstickt werden.

Datensicherung in vielen Betrieben zu lasch
Wenn wichtige Unternehmensdaten oder vielleicht sogar das gesamte Netzwerk von Cyberkriminellen verschlüsselt werden, kann das im Worst Case sogar den finanziellen Ruin bedeuten. Das führende Unternehmen IBM beziffert den durchschnittlichen Schaden auf 975.000 Euro. Für den Mittelstand oft eine Summe, die nicht einfach so zu stemmen ist. Und dennoch wird die Datensicherung in Deutschland flächendeckend noch nicht ernst genug genommen. Es ist nicht ausreichend, wöchentliche Backups zu machen. Abhängig vom Volumen der verarbeiteten Daten kann sogar ein stündliches Backup nötig sein, um im Zweifelsfall up to date zu bleiben. Dabei ist die Datenspeicherung weder arbeits- noch kostenintensiv. Beispielsweise mithilfe von Cloud-Anbietern lässt sich der gesamte Upload voll automatisieren. Mittlerweile drängen auch immer mehr deutsche Anbieter auf den Markt, die dann auch EU-Recht in Bezug auf Datenschutz gewährleisten.
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