Fussel (überzeugend: Wotan Wilke Möhring) hat seine besten Jahre hinter sich, gibt aber unbeirrt den schnorrenden Punk, Lebenskünstler und Systemverweigerer. Statt mit stupider Plackerei Geld zu verdienen, versucht er mit jungenhaftem Charme und Flunkerei, sich sein persönliches bedingungsloses Grundeinkommen auf eigene Faust zu verschaffen. Arbeitsamtsangestellte (trefflich: Victoria Trautmannsdorf) rettet den Sympathieträger vorm bösen Kapitalismus und sogar vor der internen Prüfung. Per Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung wegen Burnout landet Fussel in klinischer Therapie – inmitten echter Ausgebrannter.
Auf spritzige Art mischt der Aussteiger den Laden auf, das sind die komödiantischen Stärken des Gute-Laune-Films. Regisseur André Erkau, der das Buch von Gernot Gricksch verfilmte, hatte mit dem Team sicher Spaß. Im ausbrechenden Chaos hält Krankenschwester Alexandra ordentlich dagegen. Anke Engelke gibt, so viel sie laut Regieanweisung darf, das hätte bitte gern mehr sein dürfen. Kurzum: Die Patienten leben auf, Fussel bringt sein Privatleben in Ordnung – Happy End für „Happy Burnout“.
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