In Dresden gab es im letzten Jahr drei Drogentote. Das geht aus dem gestern vorgelegten Suchtbericht für das Jahr 2016 hervor. Für die Opfer von Alkohol, Crystal, Heroin oder anderen Drogen kam jede Hilfe zu spät. Anderen Süchtigen bietet die Stadt mit vielen Partnern diverse Hilfsangebote. Trotz aller Angebote bleibt Alkohol die Problemdroge Nummer 1.
Im Jahr 2015 wurden insgesamt 2 756 Dresdner wegen des Konsums von legalen und illegalen Drogen ins Krankenhaus eingeliefert. Damit gibt es erstmals seit Jahren wieder
einen leichten Rückgang. „Das ist sehr erfreulich. Von einem Trend zu sprechen, wäre allerdings zu früh“, so die Suchtbeauftragte Kristin Ferse. Auffällig: 73 Prozent dieser
Krankenhauseinlieferungen gehen auf den Missbrauch von Alkohol zurück. In den sechs Dresdner Suchtberatungsstellen wurden im Jahr 2016 insgesamt 3 566 Personen beraten (2015: 3 650). Der Großteil kommt aufgrund von Alkoholproblemen, 40 Prozent wegen illegaler Drogen. Mit Sorge sieht die Suchtbeauftragte einen steigenden Cannabis-Konsum,
der häufiger Thema der Beratungen ist. Vorbildlich sind die vielen Dresdner Nichtraucher. Laut Bürgerumfrage greifen 82 Prozent nicht zum Glimmstängel, immerhin sechs Prozent mehr als im Bundesschnitt. Sozialbürgermeisterin Kristin Kaufmann (40, Linke) lobte die Bilanz des Suchtberichts: „Doch wir dürfen jetzt keinesfalls den Fehler begehen
und nachlassen.“ (dbr)
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