Was macht ein junger, theateraffiner Mensch mit einer Idee oder gar einer Vision? Er teilt sie mit Freunden und bringt das Ganze auf die Bühne. So oder so ähnlich ging es Simon Carl Köber aus Dresden. Der 19-Jährige schloss sich mit acht weiteren Jugendlichen zusammen, um ein Theaterstück zu inszenieren. Die jungen Laien, die zum Teil Bühnenerfahrung haben, erarbeiten seit nun schon mehr als zwei Monaten das Stück „Sechs Personen suchen einen Autor“ von Luigi Pirandello, jedoch sprachlich wie auch inhaltlich an die Gegenwart angepasst. Premiere feierte das Ensemble am 14. April. Einnahmen gibt es keine, lediglich mit Spenden und aus eigener Tasche finanzieren sie sich das Aufführungsrecht. Für die Miete in dem Kunstatelier, welches für das Stück als Bühne dient, fällt zum Vorteil der jungen Schauspieler nichts an.
Schauspiel und Regie vereint
Das Stück basiert auf zwei Teilen. Zum einen wird ein zerrüttetes Familienverhältnis dargestellt. Dem gegenüber stehen die Figuren des Theaters, die sechs Personen, die letztlich einen Autor suchen. Kurz gesagt: die Geschichte erzählt von einer Theaterprobe – Pirandellos Idee sich gegen das Illusionstheater aufzulehnen und so die Grundlage für das moderne Drama zu schaffen. Dazu kommt, dass das Stück die Schauspieler wie auch die Regie auf der Bühne vereint. So übernimmt Simon Carl Köber auch die Musik, die das Szenario begleitet.
Neun Köpfe, eine Leidenschaft
Um das Bühnenbild kümmern sich Julius Zimmermann und Luise Klama. Sie ist zudem auch für die Kostüme verantwortlich und im Stück zu sehen. An Simons Seite assistiert Laura Prüfer bei der Regie. Die sechs Hauptakteure erzählen mir, dass eine sehr gute Freundschaft entstanden ist, aber auch dass sich ehemalige Schulkameraden wieder fanden. Während einer von ihnen in einem Café jobbt, wirkt der andere als Freelancer bei weiteren Theaterproduktionen mit. Einige bewerben sich sogar an Theaterschulen und waren bereits an anderen Theaterprojekten beteiligt. Die Passion für das Theater ist deutlich spürbar und schweißt die Gruppe umso mehr zusammen. Das fast schon familiäre Gefühl steht für eine sehr enge Freundschaft, wie mir Conrad (19) erklärt.
Zu sehen sind Conrad Böhme (19), Tabea Günther (20), Maximilian Hempel (20), Elisa-Mia Metzeroth (19) und Justin Woschni (19) noch am 24. Und 25. April jeweils 19.30 Uhr in der Galerie Antonstadt, Kamenzer Straße 19 in der Dresdner Neustadt. Der Eintritt ist frei. Kostenlose Einlasstickets können unter www.simoncarlkoeber.com bestellt werden.
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