Das schöne Wetter in den letzten Tagen hat auch seine Tücken: Die Elbe leidet unter großer Trockenheit. In Dresden lag der Pegel am Dienstagnachmittag bei 80 Zentimetern. Normal wären 1,75 Meter. Noch
weiter sinken sollte der Wasserstand nicht. Sonst droht dem internationalen Dixieland- Festival ein Verlust. Seit 1995 ist es Tradition, dass Dampfer und Salonschiffe festlich geschmückt und mit Dixieland-Bands an Bord vom Terrassenufer ablegen und in den Sonnenuntergang fahren. Am Donnerstag sollen die Schiffe zur großen Riverboat-Shuffle aufbrechen. Bei ihrer Rückkehr gegen 22.45 Uhr werden die Passagiere mit einem Feuerwerk begrüßt. Am Dienstag gab es nur noch etwa 70 Tickets für die Parade. Die Elbe könnte einen Strich durch die Rechnung machen: Betroffen sind bereits Frachter. Um den Tiefgang der Schiffe zu
verringern, werden sie nicht mehr voll beladen, so Frank Thiele von den Sächsischen Binnenhäfen Oberelbe. Immerhin konnten die Raddampfer am Dienstag noch fahren, obwohl die Elbe links und rechts der Anleger schon Steinhügel freigab.
Keine Gefahr für die Riverboat-Shuffle
Auch für die kommenden Tage rechnet die Sächsische Dampfschifffahrt nicht mit Fahrplanänderungen, so Sprecher Robert Rausch. Insbesondere die Riverboat-Shuffle soll stattfinden. Denn mit etwas weniger Wasser kommen die Schiffe noch klar: In den vergangenen Jahren wurde zunächst die Passagierzahl verringert, um den Tiefgang zu reduzieren. Als der Pegel 2015 auf weniger als 60 Zentimeter fiel, stellte die Dampfschifffahrt den Betrieb erst ein. Für Dixieland-Sprecher Hendrik Meyer eine Erleichterung. Denn es wäre seines Wissens nach das erste Mal, dass die Parade abgesagt werden müsste. Am Freitag ist im Rahmen des Festivals eine zweite Abendtour auf der Elbe geplant. Am Mittwoch soll die Elbe in Dresden zunächst weiter austrocknen. Das Wasser- und Schifffahrtsamt rechnet mit etwa 75 Zentimetern. Etwas Regen könnte dann am Donnerstag dafür sorgen, dass der Pegel wieder auf 80 Zentimeter steigt, so die vorsichtige Prognose. Allerdings erwarten die Meteorologen danach im tschechischen Einzugsgebiet des Flusses keine nennenswerten Niederschläge mehr.
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