Der Neumarkt wird mit venezianischer Spitze belegt, oder besser: gepflastert. Wie das geht? Nun, das Ganze ist eine städteplanerische Idee: Dort, wo auf dem Neumarkt einst das Gewandhaus zu finden war, werden jetzt die Umrisse des Gebäudes kenntlich gemacht – mit Pflastersteinen und Bäumen. Dazwischen wird es Bänke geben, einen Trinkbrunnen und einen 20 Meter langen Wasserlauf. Es sei der Wunsch der Dresdner gewesen, einen öffentlichen Platz mit Schatten spendenden Bäumen und Verweilmöglichkeiten zu bekommen, erklärt Doris Oser, Mitarbeiterin des Geschäftsbereiches Stadtentwicklung, Bau, Verkehr und Liegenschaften der Stadt Dresden. Sie würden sich auch mit Spenden daran beteiligen. Weitere Hilfe kommt vom Freundeskreis des Dresden Trust aus England. Dieser übergab bereits im Frühjahr 30000 Euro für das Projekt.
Zurück zur venezianischen Spitze – und damit auch zum Herringbone Tweed, zum anatolischen Kelim und zum Lausitzer Leinen: Tücher mit besagten Mustern wurden einst im Gewandhaus gehandelt. Jetzt werden diese Muster pflastersteindekorativ auf den Boden gebracht. So ist beispielsweise die Tuchbahn des Lausitzer Leinen mit Granit in hellgrau und rot sowie dunkelgrauem Porphyr bestückt. Der Heringbone Tweed wird mit drei Sandsteinfarben gebaut, die venezianische Spitze aus rosa-weißem Granit und schwarzem Basalt. Derzeit gibt es mittendrin noch Flächen aus grauen Betonsteinen. „Diese werden im Herbst wieder heraus genommen. Sie markieren die Pflanzflächen für die Bäume und halten alles beisammen“, erklärt Kathrin Hoffmann, Projektleiterin vom Straßen- und Tiefbauamt und Straßenbauamtsleiter Reinhard Koettnitz ergänzt: „Gepflanzt werden 28 Platanen. Sie sind bereits vorgezogen und jetzt schon elf Meter hoch.“ Mit dem Bänken und dem Wasser werde das Ganze dann eine entsprechende „Aufenthaltsqualität“ bekommen. Wann genau? Der Amtsleiter verweist auf diesen November. Offiziell eingeweiht werde der neu gestaltete Platz, auch „Grünes Gewandhaus“ genannt, aber erst mit einem Bürgerfest am 12. April. „Das hat den Grund, dass die Bäume dann auch grün sind“, verrät Doris Oser. Die Gesamtinvestitionen belaufen sich auf etwa 1,1 Millionen Euro. Das Vorhaben wird mit Fördermitteln aus dem Programm der Städtebauförderung des Bundes und des Freistaates Sachsen sowie mit Eigenmitteln der Landeshauptstadt Dresden und Spenden von Organisationen sowie von Privatpersonen finanziert. (the)
Eine rundum laufende vergrünende Pergola wäre besser,so wie in Weimar oder in Wittenberge vorm Kulturhaus.
Gibt es schon visualisierte Baupläne für die Öffentlichkeit zu sehen?