Pilze sammeln – Zur „Jagdsaison“ im Wald ist Vorsicht angesagt

Nur was man kennt, kommt in den Korb. Doch wenn auch nicht alle Pilze ein Gaumenschmaus sind - eine Augenweide sind sie allemal. Foto: Archiv/KKH
Nur was man kennt, kommt in den Korb. Doch wenn auch nicht alle Pilze ein Gaumenschmaus sind - eine Augenweide sind sie allemal. Foto: Archiv/KKH

Jedes Jahr im Spätsommer und Frühherbst packt Pilzfreunde die Sammelwut. Manche kennen kein Halten mehr und pflücken alles, was ihnen in die Quere kommt. Aber wegen des trockenen Sommers steht in einigen Teilen Deutschlands der große Wachstumsschub bei Pilzen zwar noch aus, für Pilzsammler hierzulande ist die schmale Ausbeute derzeit keinen Pfifferling wert. Was nutzt es, alle Waldfrüchte zu kennen, ob schmackhaft oder giftig, wenn das Auge keinen einzigen Pilz erspäht. Jedoch könnten die herbstlichen Niederschläge der vergangenen Tage den Pilzsuchern bis zum November aber vielleicht doch noch eine gute Ernte bescheren.

Knapp abschneiden

Zum Sammeln benötigt man einen Korb oder Eimer, ein kleines Küchenmesser und ein Bestimmungsbuch. Aber auch Pilz-Lehrwanderungen oder Lehrfilme sind gut geeignet, um das sichere Bestimmen von Speisepilzen zu erlernen. Den Pilz schneidet man einige Zentimeter über dem Boden mit einem geraden Schnitt ab. Ganz junge und ganz alte lässt man lieber stehen.

Vorsicht, Doppelgänger

Beim Pilzesammeln sollte man unbedingt mit größter Vorsicht vorgehen. Traurige Folge vieler „Verwechslungen“: Die Zahl der Pilzvergiftungen war im Vorjahr extrem hoch. Das Giftinformationszentrum Nord in Göttingen verzeichnete für ganz Deutschland mehr als doppelt so viele wie in den Jahren zuvor. Das Tückische ist, dass viele essbare Pilze giftige Doppelgänger aufweisen, die ihnen sehr ähneln. Paradebeispiel ist der grüne Knollenblätterpilz, der in diesem Jahr zum „Pilz des Jahres“ ernannt wurde. Er sieht dem harmlosen Waldchampignon gefährlich ähnlich. Im Zweifel stehen lassen Besondere Vorsicht ist außerdem bei weiteren Pilzarten geboten, die den Giftpilzen zum Verwechseln ähnlich sehen. Im Zweifelsfall gilt: den Pilz einfach stehen lassen. Wer auf der Suche nach Pilzen für eine köstliche Suppe oder Pilzpfanne über die Wiesen und durch Wälder streift, sollte sich daher richtig gut auskennen. Aber auch ein kundiger Sammler kann auch mal im Zweifel sein und sollte dann unbedingt einen Experten einer Pilzberatungsstelle zu Rate ziehen. (EKG)

Wer sich nicht sicher ist, ob ein Pilz essbar ist oder nicht, kann sich an die Pilzsachverständigen in der Nähe wenden. Informationen gibt es unter:
https://www.dgfm-ev.de/speise-und-giftpilze/pilzberatung/pilzsachverstaendige

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