Shine on me – Nach Sonne und Sternen greifen

Buddha, und Licht-Göttin Marici hinter Glas. (Foto: Thessa Wolf)
Buddha, und Licht-Göttin Marici hinter Glas. (Foto: Thessa Wolf)

„Shine on Me. Wir und die Sonne“ heißt eine neue Ausstellung im Hygiene-Museum. Sie zeigt den Stern als Symbol, Zeitgeber, Energiequelle und vieles andere.
Die Sonne scheint fast täglich in Dresden – seit Ende September und noch bis Mitte August nächsten Jahres. Immer von Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr und wer es nicht glaubt, kann sich überzeugen – in der neuen Ausstellung im Deutschen Hygiene-Museum. Dort hat der für die Menschen so elementare Stern eine eigene Schau bekommen, „passend in einer Zeit, in der in Sachsen ein Jahrhundertsommer auf den nächsten folgt“, sagt Museumsdirektor Klaus Vogel und kündigt für den Besuch auch die Möglichkeit einer Forschungsreise für jeden an, „und zwar auf einem faszinierenden Parcours“. Parallel zur Touch-the-Sun-Mission der NASA, welche im November mit einer kleinwagengroßen Raumsonde dem Stern so nah wie nie zuvor kommen will, bietet man in Dresden eine Art museale Schwestermission an.

Mehrere Millionen Grad

„Wir sehen sie jeden Tag, aber wir wissen nicht wirklich viel über sie“, zitiert Klaus Vogel einen Wissenschaftler der NASA. Immerhin habe man in den 1930er Jahren bei der Erforschung der Korona – das ist die Atmosphäre rund um die Sonne – festgestellt, dass diese mehrere Millionen Grad Celsius heiß wird. Bei der aktuellen Mission geht es nicht nur um die Hitze, sondern auch um Eruptionen, den Sonnenwind, der mit Überschallgeschwindigkeit nach außen abströmt, und die magnetischen Stürme, die Auswirkungen auf die Stromversorgung der Erde haben. Die Schau in Dresden thematisiert dies – und noch sehr viel mehr. In sieben räumlich getrennten Bereichen geht es um das Zentralgestirn: die Sonne als Gottheit, Zeitgeberin, Symbol, Leuchtkraft, Arznei, Energiequelle und als Stern. Gestaltet wird dies mit fast 430 Exponaten aus verschiedenen Kulturen. Mit dem ältesten Objekt, einer versteinerten Baumscheibe aus der Permzeit, konnte man beispielsweise die Aktivitätszyklen der Sonne rund 290 Millionen Jahre zurückverfolgen. Zu sehen sind Gemälde und Skulpturen, etwa die eines Buddhas, also des „Erleuchteten“. Ausgestellt ist auch ein ägyptischer Obelisk aus der Sonnenstadt Heliopolis.

Licht über Spiegel

„Ist sie eher unsere Freundin oder unsere Feindin?“, fragt Kuratorin Catherine Nichols mit Blick auf die Sonne als Arznei und zieht den Bogen von der Sonnenblume bis hin zum Sonnenbrand. Für die Bewohner des norwegischen  Ortes Rjukan hat sicher ersteres überwogen: Sie reflektierten sich, wie auf einem Video zu sehen ist, die Sonne über riesige Spiegel ins schattige Tal. (Thessa Wolf)

„Shine on Me. Wir und die Sonne“:
neue Ausstellung im Deutschen Hygiene-Museum, Lingnerplatz 1, 01069 Dresden.
Zu sehen bis 18. August 2019, täglich geöffnet von 10 bis 18 Uhr, montags geschlossen. 
Weitere Informationen online hier.

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