Traditionell zu Beginn des neuen Jahres küren die Städtischen Bibliotheken Dresden eine ihrer Filialen zur „Dresdner Bibliothek des Jahres“. Damit erfolgt die besondere Anerkennung der im vergangenen Jahr erbrachten Leistungen.
Die Wahl für das Jahr 2018 fiel auf die im Osten liegende Bibliothek Blasewitz. Das Team dieser Bibliothek steht stellvertretend für eine gute Bilanz nicht nur in der neuen Zentralbibliothek, sondern des gesamten Bibliotheksnetzes, welche heute erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.
Prof. Dr. Arend Flemming, Direktor der Städtischen Bibliotheken, stellte eine erste Auswertung zur Bilanz des Jahres 2018 vor:
Die Zahlen der Bibliothek Blasewitz für 2018
Besuche 1.690.497 + 9,1 %
Visits Websites 2.146.531 + 10,4 %
Aktive Nutzer 78.575 + 2,9 %
Neuanmeldungen 15 482 – 0,05 %
Entleihungen 5.386.224 + 2,5 %
davon virtuell 271.804 + 14,9 %
Nutzung digitaler Dienstleistungen 39.771 + 19,9 %
Entleihungen je Medium 6,54 – 0,8 %
Medien 775.602 + 3,5 %
Zeitschriften-Abonnements 1 484 – 0,2 %
Veranstaltungen/Führungen 6 863 + 6,8 %
Kosten 14.225.181 – 11,8 %
Erlöse 1.173.4974 – 0,2 %
Kostendeckungsgrad 8,2 % + 12,5 %
Mehr Besucher trotz einer Havarie
Die Städtischen Bibliotheken Dresden blicken auf ein Jahr mit deutlichem Wachstum bei den meisten Leistungskennzahlen zurück, obwohl wegen einer Havarie im gesamten Rechnersystem der Landeshauptstadt vom 14. bis zum 17. November die Bibliotheken über 3,5 Tage weitgehend geschlossen waren.
Bei den Entleihungen kostete die Havarie zwischen 1 und 1,5 % des Ergebnisses. Das trotzdem erreichte Plus verdankt sich zum Teil den Schließzeiten der Vorgängereinrichtungen der Zentralbibliothek vor der Neueröffnung 2017. Die Zentralbibliothek entwickelte sich im neuen Haus Kulturpalast auch 2018 hervorragend. Vergleicht man die Monate Mai bis Dezember, in denen sie auch 2017 schon im Kulturpalast agierte, zeigt sich 2018 erneut ein – wenn auch leichtes – Plus bei den Entleihungen.
Dennoch mehr Fokus auf der Zentralbibliothek
Betrachtet man das Netz der Stadtteilbibliotheken einschließlich Mobiler Bibliothek ohne Zentralbibliothek, so ergibt sich ein Rückgang der Entleihungen um 6,1 %, der teilweise auf eine Verlagerung der Nutzung in Richtung Zentralbibliothek zurückgeführt werden muss. Erneut hervorragend schloss die Bibliothek Klotzsche mit einem Plus von 11,2 % ab. Am stärksten stiegen erneut die virtuellen Nutzungen der Onleihe.
Das erfolgreichste Medienformat waren Landkarten/Stadtpläne mit einem Plus von 14,3 %.
Bei den aktiven Nutzern und den Neuanmeldungen setzte sich erfreulicherweise der positive Trend des Vorjahres fort. Die Nutzerzahl erreichte den höchsten Wert seit 17 Jahren und wächst derzeit schneller als die Einwohnerzahl der Stadt. Die stärkste Steigerung erreichte die Gruppe der Jugendlichen (+ 8,7 %), gefolgt von den Erwachsenen (+ 3,4 %). Die höchste Steigerung bei den Neuanmeldungen wies die Bibliothek Weißig auf (+ 25,4 %).
Wieder mehr Besucher durch mehr Veranstaltungen
Nachdem jahrelang die Visits auf den Webseiten der Bibliothek zu- und die physischen Besuche in den Bibliotheken abgenommen hatten, stiegen letztere dank der neuen Zentralbibliothek das zweite Jahr in Folge deutlich an.
Die Zahl der Veranstaltungen und Führungen erreichte aufgrund starker Zuwächse in den Stadtteilbibliotheken den höchsten Wert in der Geschichte der Städtischen Bibliotheken Dresden.
Positive Entwicklung auch beim Medienbestand
Die Verleihung des Titels an die Bibliothek Blasewitz erfolgte durch Annekatrin Klepsch, Kulturbürgermeisterin der Stadt Dresden, Prof. Dr.
Arend Flemming, Direktor der Städtischen Bibliotheken und Roman Rabe, Bibliothekarischer Fachdirektor, der die Laudatio auf die diesjährige Preisträgerin hielt.
Begründung der Bibliotheksleitung zum Sieg der Blasewitzer Bibliothek:
Bei Entleihungen (166.225), Veranstaltungen (456), Neuanmeldungen (627) und erfassten Schulklassen erreichte die Bibliothek das zweitbeste Ergebnis pro Mitarbeiter im Stadtnetz.
Die Bibliothek Blasewitz hat eine hervorragende Veranstaltungsarbeit geleistet. Vor allem im Bereich der Leseförderung mit dem Projekt „Lesestark“ betreut sie seit Jahren die Schulen und Kindergärten im Stadtteil. Aber auch im Erwachsenenbereich hat sie zahlreiche attraktive Veranstaltungen angeboten. Die Bibliothek Blasewitz beteiligt sich regelmäßig am „Brückenschlagfest“, unterhält einen professionell gemanagten Lesekreis und hat sich im Stadtteil zu einem beliebten Treffpunkt entwickelt.
Nach dem Wegfall der medien@age durch den Umzug in den Kulturpalast übernahm die Bibliothek das FAMI-Projekt und führte es nun bereits zum zweiten Mal erfolgreich und sehr zuverlässig durch.
Hinterlasse jetzt einen Kommentar