Viele Sachsen haben bis Anfang 2000 langfristige Sparverträge – oft unter dem Namen Prämiensparen flexibel – abgeschlossen. Die Mehrheit dieser Verträge wurde seit 2017 durch die Kreditinstitute gekündigt, obwohl die Kunden gern an diesen festgehalten hätten.
Von einer einseitigen Vertragsbeendigung verschont blieben bisher die Kunden der Ostsächsischen Sparkasse Dresden, der Sparkasse Chemnitz, der Sparkasse Döbeln und der Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien. Im Zuge der Rechtsberatung zu den Vertragskündigungen wurden die sächsischen Verbraucherschützer auf ein weiteres Problem aufmerksam.
„Es stellte sich heraus, dass in den uns bekannten Fällen die variablen Zinsen seitens der Institute nicht ordnungsgemäß angepasst wurden und dadurch den Sparern zu wenig Zinsen gezahlt wurden“, informiert Robert Hoyer, Leiter des Beratungszentrums Dresden. Nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes muss der Sparer die Veränderungen nachvollziehen können. Darüber hinaus müssen es Kriterien sein, die nicht nur die Interessen der Bank, sondern auch die des Kunden berücksichtigen.
Dementsprechend hat die Verbraucherzentrale Sachsen nun nachgerechnet und ist in den ersten Fällen auf erstaunliche Ergebnisse gekommen. „Es wurde durch mit uns kooperierende Sachverständige ermittelt, dass den Sparern Nachzahlungen in drei- bis vierstelliger Höhe zustehen“, macht Hoyer aufmerksam. Auf dieses Recht soll kein betroffener Sparer verzichten müssen. Deshalb bietet die Verbraucherzentrale Sachsen jetzt ein neues Beratungsangebot an. Verbraucher können überprüfen lassen, ob die Zinsanpassung in ihrem Vertrag korrekt erfolgte oder nicht. Im Ergebnis gibt es die ausführliche Berechnung und ein schriftliches Gutachten mit ausführlichen Erläuterungen. Das Beratungspaket bietet die Verbraucherzentrale Sachsen allen Sparern zum Preis von 85 Euro an. Nähere Informationen gibt es in einer speziellen kostenfreien Informationsveranstaltung der Verbraucherzentrale in Dresden.
Was: Zinsanpassung bei (Prämien-)Sparverträgen
Wann: Donnerstag, 21. Februar 2019, 10 Uhr
Wer: Ulrike Kater, Finanzexpertin der Verbraucherzentrale in Dresden
Wo: Fetscherplatz 3, 01307 Dresden
Um vorherige Anmeldung wird gebeten unter 0351-4593484 oder per Mail an [email protected]
www.verbraucherzentrale-sachsen.de/beratungsstellen/dresden
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