Bei dem Test „Das sind Deutschlands grünste Großstädte“ vor einigen Jahren, kamen wir bei den Städten ab 500.000 Einwohnern, sogar auf den vierten Platz mit rund 420 Quadratmetern Grünfläche pro Dresdner.
Allerdings: Auch die grünste Großstadt bleibt eben eine Großstadt. Und nicht zuletzt, weil die Gartensaison derzeit voll in Schwung kommt, zeigen wir jetzt, mit welchen Mitteln man seine Stadtwohnung in eine Gartenoase verwandeln kann – selbst wenn nicht mal ein Balkon vorhanden ist.
1. Maßnahme: Küchenkräuter
Sie stehen in regelmäßigen Abständen sogar beim Discounter und sollten schnellstmöglich auch den Weg in die Wohnung finden: Kleine Töpfchen mit Küchenkräutern – alternativ auch nur Samentütchen. Da sie bloß Licht brauchen, sind die kreativen Aufstellungsmöglichkeiten rings um Herd und Co. enorm:
- Einfach in schöne Übertöpfe gesteckt und auf die umliegenden Fensterbänke verteilt
- Zu mehreren im Blumenkasten (unbedingt vorher prüfen, welche Kräuter sich nicht vertragen)
- In kleinen Ampel-Töpfchen an einer Kette, die man vor dem Fenster an der Decke befestigt
- In Form eines stehenden oder hängenden Kräuterregals – auch ganz leicht selbst zu machen
2. Maßnahme: Balkon-Hochbeet
Das Hochbeet ist nicht umsonst bei sämtlichen Gärtnern hochbeliebt – rückenschonender lässt es sich kaum mit Gemüse arbeiten.
Primär haben wir es mit zwei Varianten zu tun, einmal dem „echten“ Hochbeet, das bis zum Boden mit Erde befüllt ist und einmal dem Hochbeet-Tisch, bei dem die Mutterbodenschicht deutlich weniger tief ist.
Diesen Unterschied sollte man kennen – nicht jeder Balkon ist hinreichend tragfähig für ein „echtes“ Hochbeet, für das Tischbeet hingegen auf jeden Fall. Im Zweifelsfall: Einfach den Vermieter fragen.
Allerdings sollte man sich in jedem Fall die Mühe machen, das Hochbeet als vollwertigen Minigarten zu betrachten. Also nicht willkürlich pflanzen, sondern unter Einbehaltung einer richtiggehenden Fruchtfolge, mit jährlich wechselndem Gemüse, mit Mischkulturen, die sich gegenseitig nicht die Nährstoffe wegnehmen und die Schädlinge fernhalten.
3. Maßnahme: Blumenkasten-Klassiker
Ein großer Nachteil in der Stadt ist es, dass die meisten Menschen zur Miete wohnen. Denn der Vermieter hat durchaus das Recht, Dinge zu untersagen, welche die Außenwirkung des Hauses verändern.
Aber mal angenommen, er hat keine Einwände. In dem Fall ist es fast schon Pflicht, die äußeren Fensterbänke seines Zuhauses mit Blumenkästen zu versehen, denn sie sind nicht nur für einen selbst eine Augenweide, sondern auch für Passanten und machen die Stadt somit etwas fröhlicher.
Doch was gehört dort hinein? Wir würden die Nachfolgenden Blumen empfehlen, da sie schön, langblühend und pflegeleicht sind:
- Geranien
- Petunien
- Gebirgsnelken
- Tagetes
- Begonien
- Lobelien („Männertreu“)
Diese Pflanzen blühen mehrere Monate zwischen Mai und teils bis in den ersten Frost hinein. Bekommen sie alle paar Tage einen Schluck Wasser und ab und zu etwas flüssigen Blühpflanzendünger, entwickeln sie sich zu einer echten Pracht.
4. Maßnahme: Es ranken lassen
Wenn man selbst nicht zum Garten gehen kann, muss der Garten eben zu einem kommen. Das bringt uns zur Riege der klassischen Zimmerpflanzen. Allerdings etwas anders, als man es kennt.
Der Nachteil „normaler“ Zimmerpflanzen ist, dass man relativ viele aufstellen muss, um ein wirklich umfangreiches Grün in die Wohnung zu bekommen – es sei denn, man setzt auf solche Stücke die prächtig ranken und sich so aus der Umgebung ihres Topfes in Richtung Bücherregale aufmachen, gerne unterstützt durch gespannte Kletterschnüre.
Dafür eigenen sich:
- Goldene Efeutute
- Zebrakraut (breitet sich allerdings nur waagerecht aus)
- Korallenwein
- Brassia
- Philodendron
Und natürlich müssen es auch nicht nur fleißige Kletterer sein. Im Gegenteil, durch das Aufhängen von Ampel und das Bepflanzen mit möglichst schön abwärts schlingenden Pflanzen kann man einen tollen Doppeleffekt erzielen.
5. Maßnahme: Highlights für die Augen
Es müssen nicht die großen, prachtvoll blühenden Dinge sein, die einen an der Natur zum Staunen bringen. Oftmals sind es gerade die kleinen Dinge, die einen großen Wow-Effekt beim Betrachter auslösen.
Eines davon ist das sogenannte Ewige Terrarium oder sein naher Verwandter, der Flaschengarten. Die Basis ist, wie man anhand der Namen vermuten kann, ein Glasbehälter – gerne werden dafür beispielsweise große leere Schnapsflaschen genommen (kann man in vielen Kneipen für kleines Geld bekommen). Aber auch Einmachgläser und dergleichen funktionieren bestens.
Grundlage ist immer, dass man in diesen Behältern ein Mini-Ökosystem errichtet. Man sammelt in der Natur Erde, Steine, Holzstückchen, Moos und dergleichen.
Damit kreiert man im Glas-Inneren eine „Landschaft“. In die Erde kommen dann einige wenige kleine Pflanzenkeimlinge.
- Im Flaschengarten bleibt das System offen. Man muss regelmäßig wässern. Also eher ein traditionelles Pflanzenzüchten.
- Im Ewigen Terrarium hingegen bringt man zuletzt eine ausreichende Menge Wasser ein und schließt es luftdicht ab.
Das echte Naturwunder ist natürlich das Ewige Terrarium. Darin arbeitet ein Ökosystem im Kleinstformat. Die Pflanzen verbrauchen das Wasser, verdunsten es, es schlägt sich im Glas nieder und gelangt so wieder ins Erdreich.
Tagsüber erzeugen sie Sauerstoff durch Photosynthese, nachts verbrauchen sie es wieder. Ein beständiger Kreislauf, der, wenn man ihn korrekt gestartet hat, keinerlei Eingriffe mehr braucht.
Zwar gibt es diese Kunstwerke im Netz mittlerweile auch als fertige „Bausätze“ zu kaufen – jedoch ist Selbermachen doch immer am schönsten.
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