Dresden belegt beim bundesweiten Fahrrad-Praxistest den letzten Platz

Radfahrer. Foto: Britta Pedersen/Archiv
Foto: Britta Pedersen/Archiv

An Grundstückseinfahrten sind Dresdens Radfahrer besonders gefährdet. Das geht aus einer aktuellen Studie des Allgemeinen Deutschen Automobil-Clubs hervor, die am Mittwoch vorgestellt wurde. Insgesamt sei die Situation zwar „ausreichend“, es müsse trotzdem noch viel verbessert werden, teilte der ADAC mit.

Die meisten Fahrradfahrer verunglücken bei Zusammenstößen mit anderen Fahrzeugen, die ihren Weg kreuzen oder abbiegen, heißt es vom ADAC. Der Automobilclub hat in den letzten Monaten untersucht, wie es in deutschen Städten um Sicherheit und Komfort bestellt ist. Dresden landet mit den Städten Bremen und Wiesbaden auf dem letzten Platz.

Dresden Schlusslicht

Für den Test hat der ADAC zwischen Dezember 2018 und März 2019 zehn Landeshauptstädte überprüft. In Dresden wurden zwölf Routen mit einer Gesamtlänge von rund 50 Kilometer abgefahren. Die ausgewählten Strecken bildeten laut den Studienautoren typische Wege von Radfahrern ab.

Größte Gefahr: Grundstückseinfahrten

Gefahrensituationen entstehen vor allem durch unzureichend oder gar nicht markierte Einmündungen oder wechselnde Beläge, so der ADAC.

„Sehr mangelhaft“ sei die Situation an Grundstückseinfahrten, heißt es vom ADAC. Die Radwege waren an den Einmündungen und Kreuzungen unzureichend oder gar nicht markiert und daher für Autofahrer schwer erkennbar. Außerdem wechselte an vielen Zufahrten der Belag. „Dadurch wird den Autofahrern suggeriert, dass sie Vorfahrt hätten“, heißt es in einer Mitteilung. Hier fordert der ADAC Spiegel und Warnhinweise aufzuhängen oder die Einmündung andersfarbig zu markieren. Außerdem führen fehlende Mittelinseln oder Ampeln an stark befahrenen Kreuzungen zu einem erhöhten Unfallrisiko.

Dresden kann mit Stärken punkten

Trotzdem ist Dresden in einigen Punkten Vorreiter in Sachen Radverkehr, heißt es vom ADAC. Beispielsweise werden die Ampeln für Radfahrer früher grün als für den restlichen Verkehr. Zudem gibt es separate Haltelinien, damit die Radfahrer gut im Blickfeld der Autofahrer sind.

Dresdner Polizei holt sich Bereitschaftspolizei ins Boot

Die Polizeidirektion Dresden will in den kommenden Tagen die Verkehrssicherheitskampagne „Respekt durch Rücksicht“ fortsetzen. Nach mehreren schweren Unfällen wurden die Schwerpunktkontrollen im Radverkehr im Juni dieses Jahres eingeführt, heißt es in einer Mitteilung. Außerdem stieg die Zahl der Unfälle mit Radfahrerbeteiligung und Unfallopfern von Jahr zu Jahr an, während insgesamt immer weniger Verkehrsunfälle registriert wurden. Nun soll die Dresdner Verkehrspolizei zusätzlich durch Beamte der Bereitschaftspolizei Sachsen unterstützt werden. Nähere Informationen sollen am Donnerstag bekannt gegeben werden, heißt es weiter.

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