DAWO!-Ratgeber: Das sind die neuen Wohntrends

Wohntrend namens Hollywood Regency mit viel Gold-Akzenten (Foto: istock/Enes Evren)

Man muss nicht immer alles neu kaufen. Einzelne Elemente können Veränderung bringen.

Dezente skandinavische Gemütlichkeit war für einige Jahre ein beliebter Einrichtungsstil. Aber das „Hyggelige“ verabschiedet sich langsam. Sich deshalb komplett neu einrichten muss man aber nicht. Der Hygge-Stil kann stattdessen die Basis für vier neue Trends bilden, die auf der am Dienstag zu Ende gegangenen Messe Ambiente in Frankfurt zu sehen waren:

Trend 1: Etwas Glamour und Glitzer

Ein erster neuer Trend heißt Hollywood Regency. Den Begriff musste selbst die Ambiente-Messeleiterin Nicolette Naumann erst mal im Internet nachlesen, gesteht sie im Gespräch mit der Tagespresse. Der Stil ist aber, wie schon so oft zuletzt, das Comeback eines alten Trends, vornehmlich aus den USA.
In den 1940er- und 1950er-Jahren entwickelten Inneneinrichter den Stil für Schauspieler und Produzenten Hollywoods, die ihren Reichtum stilvoll zur Schau stellen wollten. Er schafft eine Prise Glamour im Alltag. Auffällige Schwarz-Weiß-Muster treffen auf satte Farben und Spiegelflächen. Man richtet sich mit Lack, Chrom, glitzernden Details und Art-déco-Elementen ein – eine Gratwanderung zwischen Minimalismus und Exzess, ohne kitschig zu wirken. Hollywood Regency lässt sich in den Hygge-Stil gut integrieren, indem man einzelne Statement-Stücke in die aktuelle Einrichtung holt. Zum Beispiel kann das ein glamouröserer, schicker Samt-Sessel sein, der die bestehende Sitzgruppe im Wohnzimmer ergänzt.

Trend 2: Kräftige Erdtöne

Zwar muss man die neue angesagte Farbpalette, die schon auf mehreren Messen ein Thema war, weiterhin mit „Naturfarben“ bezeichnen. Doch die Abkehr vom skandinavischen Naturstil mit viel hellem Holz, Weiß und Beige ist deutlich erkennbar: Nun kommt einfach mehr Farbe ins Spiel.
Intensives Braun, oft sogar ein starkes Rotbraun oder Rostorange sind die Grundbasis dieses Trends. „Und man sieht Blautöne. Nicht ein zartes Hellblau, sondern ein intensives Blau“, sagt Naumann. „Und intensives Grün oder intensives Gelb.“
Ihr Rat: Wem die Elemente des Trends Hollywood Regency letztlich zu glamourös oder gar zu kitschig sind, der kann allein nur mit der neuen Farbpalette sein Hygge zu Hause in einen neuen Einrichtungsstil überführen. „Man kann mit einfachen Mitteln die Wirkung einer Wohnung mit Farbe verändern, ohne, dass man sich komplett davon verabschieden muss“, erklärt Naumann.

Trend 3: Stahl und Edelstein-Farben

Auch Elemente einer weiteren Trendwelt, die auf der Messe den Namen Klarheit und Konstruktion bekam, bieten sich für die Veränderung der hellen, hyggeligen Einrichtung an. Sie bringen Industrielook und dunklere Farben hinein. „Oft erscheint die Gestaltung, das Ambiente sachlich, und der ganze Look wirkt geradlinig und konkret“, erklärt Annetta Palmisano von der Stilagentur bora.herke.palmisano, die für die Messe die Trends analysiert hat.
„Die Farbreihe ist von Ziegelstein- und Zementtönen, rostigen, brünierten Nuancen und Floatglas-Grün architektonisch inspiriert“, sagt Palmisano. „Zusammen mit einem Abendhimmel-Blau bringen die Schattierungen in der Reihe eine abgedunkelte, stimmungsvolle Atmosphäre in die sonst kargen Wohnräume.“
Was es dazu im Wohnraum braucht: poliertes oder geschwärztes Holz, Stahl, Bronze, matte Oberflächen, dazu Leder, schwere Textilien wie Cord, Tweed, Bouclé und melierte Musterungen.

Trend 4: Nur Weiß und neutrale Töne

Dieser Wohntrend geht in eine ganz andere Richtung: Er beschränkt sich auf Weißtöne und andere neutrale Nuancen. Also angegrautes Weiß, Beige, Greige – eine Mischung aus Grau und Beige – und maximal noch Pfirsichrosa. Die konzentrierte Farbpalette „hat eine erholsame und natürliche Wirkung“, erklärt Palmisano. Da die weißen und neutralen Nuancen selbst wenig Aufmerksamkeit beanspruchen, stehen bei den so gehaltenen Gegenständen die Form und das Material im Vordergrund.
Dabei zeigt sich zudem, wie vielfältig weiße, beigefarbene und durchsichtige Gegenstände wirken können. (DAWO)

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