Der Aufsichtsrat des Zweitligisten entschied, den auslaufenden Vertrag des Club-Idols nicht zu verlängern.
Der Wochenauftakt nach dem Re-Start ins Ligageschehen für die SG Dynamo Dresden hätte nicht schlechter sein können. Erst verloren die Kauczinski-Schützlinge am Pfingstsonntag nicht unerwartet gegen den aufstiegsambitionierten VfB Stuttgart das Heimgeisterspiel mit 0:2, dann verkündete der Verein 24 Stunden später: „Die SG Dynamo Dresden führt die Zusammenarbeit mit Sportchef Ralf Minge nach sechs Jahren nicht mehr fort.“ Auf gut Deutsch: Der 59-Jährige verlässt den Klub zum 30. Juni. Zweitligist Dynamo Dresden und Sport-Geschäftsführer Minge (59) gehen zum 30. Juni getrennte Wege. Eine Überraschung war die Mitteilung am Montagabend, dass Dynamo d den am 30. Juni auslaufenden Vertrag mit Geschäftsführer Sport Ralf Minge nicht verlängern wird, nicht mehr. Schon in den letzten Wochen war mehr und mehr durchgesickert, dass es für das 59 Jahre alte Klub-Idol in der bisherigen Funktion nicht mehr weitergehen würde.
Wie der Tabellenletzte am Montagabend mitteilte, „bestand für beide Seiten nicht mehr volle Überzeugung, den bisherigen Weg in der bestehenden Form gemeinsam fortsetzen zu wollen.“ Über eine Weiterbeschäftigung bis zur Berufung eines Nachfolgers habe man mit Minge, der von 1980 bis 1991 für die SGD gespielt hatte, „letztlich keine Einigung“ erzielen können. Seine angegriffene Gesundheit dürfte keine unwesentliche Rolle gespielt haben, nachdem Minge 2018 bereits fünf Monate wegen Burnouts pausiert hatte.
Minge wurde häufig kritisiert, ihm wurde unter anderem auch eine schwache Kaderzusammenstellung attestiert. Dieser Verantwortung stellt er sich. Fehler hat er mit Sicherheit gemacht. In der Winterpause hat er eben diese unlängst auf seine Kappe genommen, Geld in Neuzugänge gesteckt, die das zu sinken drohende Schiff wieder auf Kurs bringen sollen. Ob das den drohenden Abstieg verhindern wird, weiß noch niemand. Nun muss allerdings ein anderer ran.
Egal in welcher Liga der Neustart ohne das Dynamo-Idol beginnt, die Leistungen Minges über Jahre hinweg müssen nicht nur honoriert, sondern auch erst einmal wiederholt werden. Die schnelle Installation eines Minge-Nachfolgers ist indes nicht möglich, da laut Satzung der Geschäftsführer-Posten mindestens 35 Tage lang öffentlich ausgeschrieben werden muss. Diese Ausschreibung soll nach Ankündigung des Aufsichtsrates zwar zeitnah veröffentlicht werden, doch inthronisiert werden könnte der neue starke Mann für den sportlichen Bereich somit nicht vor Anfang Juli.
Während der Aufsichtsrat hofft, „dass Ralf Minge dem Verein in einer geeigneten Form auch künftig eng verbunden bleiben wird“, machen nichtsdestotrotz bereits erste Namen von potentiellen Kandidaten die Runde BILD etwa nennt Stefan Studer, Robin Dutt und Ralf Becker, die allesamt schon in vergleichbarer Position gearbeitet haben. Um mehr als Spekulationen handelt es sich bisher aber wohl nicht.
EKG/Foto: Archiv
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