Die Kabarettisten weichen ins Foyer des Kulturpalastes aus – und sind auch open air auf Schloss Albrechtsberg zu erleben.
Die Akteure der Dresdner Herkuleskeule können wieder lachen. Zumindest mit einem Auge, das andere ist nicht nur sprichwörtlich nach wie vor ein weinendes … Denn wegen der Corona-Einschränkungen konnten die Keule-Kabarettisten bekanntlich seit Mitte März nicht mehr spielen. Im Kabarettkeller im Kulturpalast ist das noch immer nicht möglich, denn nach aktuellen Hygienerichtlinien dürften gerademal 35 der 240 Plätze besetzt werden – das ist wirtschaftlich nicht machbar.
Also zieht das Ensemble nun von Mitte Juli bis zunächst Ende August in gleich zwei Interimsspielstätten um: Freitag bis Sonntag spielt die Herkuleskeule ab 17. Juli nun im Foyer im ersten Stock des Kulturpalastes – und das mit jeweils zwei Vorstellungen pro Tag. Bereits ab 15. Juli sind die Kabarettisten zudem immer mittwochs auf der Terrasse von Schloss Albrechtsberg mit ebenfalls je zwei Vorstellungen unter freiem Himmel zu erleben. „Mit herrlichem Elbblick und kühlen Getränken“, lädt Philipp Schaller ein, der künstlerische Leiter der Keule. Beide sind sich übrigens darin einig, „dass es an ein Wunder grenzt, dass sich für die Herkuleskeule unter diesen für die gesamte Kulturbranche schwierigsten Bedingungen überhaupt wieder der Vorhang öffnet“. Und weil ja auch Wunder nicht ohne Unterstützung geschehen, geht der Dank der Kabarettisten für die „unkomplizierte und zügige Zusammenarbeit“ an die Partner Kulturpalast und Schloss Albrechtsberg sowie an die städtischen Ämter für die „bürokratie-beschleunigte Hilfe“.
Die Vorstellungen laufen dabei – ebenfalls hygienebedingt – ohne Pause und etwa 75 Minuten. Auf dem Spielplan stehen dann die beiden aktuellen Stücke „Hüttenkäse“ und „Freiheit für Freibier“. Natürlich von den Hausautoren Schaller Senior und Junior aktualisiert, macht Keulen-Geschäftsführer Arnim Proft klar, der in den vergangenen Wochen quasi rund um die Uhr mit Ämtern im Gespräch war, um eine Lösung für das Spielstätten-Problem zu finden. Und Philipp Schaller fügt augenzwinkernd an, dass die Stücke so uminszeniert wurden, „dass sich die Zuschauer nur noch mit Lachen anstecken können …“.
Außerdem auf dem Programm stehen das Kultstück „Leise fliehen meine Glieder“, der Soloabend von Birgit Schaller „Alarmstufe Blond“, das Stück „Schaller hoch zwei“ – zudem wird Philipp Schaller sein Kabarettprogramm „Manchmal is komisch“ spielen und sein neues Solo „Sie mich auch“ Anfang September an den Start bringen. Und das Ganze übrigens, ohne die Kartenpreise anheben zu müssen, „so dass unsere Abende für viele Menschen auch in Krisenzeiten bezahlbar bleiben“, freut sich Philipp Schaller. (Jens Fritzsche)
Weitere Informationen:
Vorstellungen ab dem 15. Juli. jeden Mittwoch auf Schloss Albrechtsberg 17:30 Uhr und 20 Uhr, ab dem 17. Juli freitags und samstags im 1. OG Kulturpalast 17:30 Uhr und 20 Uhr sowie sonntags 16:30 Uhr und 19 Uhr (einige Vorstellungen liegen auch an anderen Wochentagen, dann ebenfalls 17:30 und 20 Uhr). Im Zuschauersaal herrscht keine Maskenpflicht!
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