Oberbürgermeister Dirk Hilbert unterzeichnete am heutigen Weltfriedenstag der Vereinten Nationen, Montag, 21. September 2020, im Rathaus den ICAN-Städteappell zum Verbot von Atomwaffen.
Dresden schließt damit die Reihe der deutschen Landeshauptstädte, die sich im Interesse der Sicherheit ihrer Bürgerinnen und Bürger für ein Atomwaffenverbot stark machen. An der Unterzeichnung nahmen neben ICAN Deutschland e. V. Dresdner Bürgerinnen und Bürger sowie Vereine und Institutionen teil, die sich für Frieden, Abrüstung, Menschenrechte und Demokratie engagieren.
Hilbert betont: „Dresdens Geschichte im 20. Jahrhundert ist geprägt von Krieg und der Zerstörung am 13. Februar 1945. Dresdens Geschichte nach dem Zweiten Weltkrieg ist aber auch geprägt von der Sehnsucht nach Frieden und Versöhnung. Die Freundschaft mit Coventry oder Rotterdam, und nicht zuletzt der Wiederaufbau der Frauenkirche sind dafür zum Symbol geworden. Als Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Dresden und als ‚Mayor for Peace‘ im gleichnamigen globalen Netzwerk der ‚Bürgermeister für Frieden‘ ist es mir deshalb wichtig, den ICAN-Städteappell zu unterstützen. Noch immer lagern 180 Atombomben in Europa, ca. 20 davon in Deutschland. Atomwaffen sind nach wie vor eine Bedrohung für die Städte weltweit. Ihr Verbot ist fällig. Darüber müssen die Regierungen dieser Welt endlich wieder verhandeln.“
Die Zweite Bürgermeisterin Annekatrin Klepsch, zu deren Ressort die Dresdner Erinnerungskultur gehört, ergänzt: „Die Geschichte unserer Stadt mahnt uns, alles uns Mögliche für eine Friedenspolitik in Europa und weltweit beizutragen. Das Verbot von Atomwaffen ist dabei ein wesentlicher Beitrag, insbesondere im 75. Jahr der Befreiung vom Zweiten Weltkrieg. Mit dem Beitritt der Landeshauptstadt Dresden zum ICAN-Städteappell möchten wir auch die Zivilgesellschaft bestärken, ihre Friedensarbeit fortzuführen.“
Wer ist ICAN und was hat es mit dem ICAN-Städteappell auf sich?
ICAN (International Campaign to Abolish Nuclear weapons) ist ein globales Bündnis von über 450 Organisationen in 100 Ländern, das sich für atomare Abrüstung, Frieden und Völkerverständigung engagiert. Es wurde 2017 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. ICAN ruft weltweit Städte dazu auf, den Vertrag zum Verbot von Atomwaffen 2017 zu unterstützen. Hunderte Städte, darunter Metropolen in Asien, Europa, Nordamerika und Australien, haben den Appell unterzeichnet und damit ihre Regierungen aufgefordert, dem Atomwaffenverbotsvertrag beizutreten.
Wie wichtig das Engagement von Städten ist, wird im Wortlaut des Appells deutlich: „Unsere Stadt ist zutiefst besorgt über die immense Bedrohung, die Atomwaffen für Städte und Gemeinden auf der ganzen Welt darstellen. Wir sind fest überzeugt, dass unsere Einwohner und Einwohnerinnen das Recht auf ein Leben frei von dieser Bedrohung haben. Jeder Einsatz von Atomwaffen, ob vorsätzlich oder versehentlich, würde katastrophale, weitreichende und langanhaltende Folgen für Mensch und Umwelt nach sich ziehen. Daher begrüßen wir den von den Vereinten Nationen verabschiedeten Vertrag zum Verbot von Atomwaffen 2017 und fordern die Bundesregierung zu deren Beitritt auf.“
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