Die Wirtschaft im Aufwind

Dresdner Wirtschaft trotzt Pandemie
Die Wirtschaft im Dresdner Land übersteht die Pandemie besser als vorhergesehen. // Foto: Pixabay

Unternehmen in Dresden und dem Umland schätzen ihre Lage jetzt besser ein als noch vor einigen Monaten.

Gute Aussichten für die Wirtschaft im Dresdner Land. Nach Angaben der Industrie- und Handelskammer (IHK) bewertet mehr als die Hälfte der Unternehmer im IHK-Bezirk Dresden ihre Geschäftslage mit „gut“. Als „schlecht“ schätzen nur zehn Prozent ihre gegenwärtige Situation ein. Die Geschäftserwartungen für die kommenden Monate legen ebenfalls deutlich zu. Der IHK-Geschäftsklimaindex verbesserte sich um 20 Punkte auf nunmehr 118 Punkte, und erreicht damit Vorkrisenniveau. Das ist ein Fazit der Konjunkturumfrage der IHK Dresden, an der sich im September 600 Firmen aller Wirtschaftsbereiche mit rund 32.000 Beschäftigten beteiligten. Grundsätzlich unterscheiden sich die Erwartungen je nach Branche. Während die Industrie die zweite und dritte Welle der Corona-Pandemie im Vergleich zu anderen Wirtschaftsbereichen vergleichsweise unbeschadet überstanden hat, hatten Unternehmen in vielen anderen Bereichen stärker zu kämpfen.

Höhenflüge im Dienstleistungsgewerbe

Die Geschäftseinschätzungen in der Bauwirtschaft verbessern sich nicht ganz so stark. Sie liegen aktuell auf dem Niveau vom Herbst 2020, und damit weiter deutlich unter dem hohen Vorkrisenniveau. Die Branche meldet sinkende Umsätze und Erträge aufgrund von Materialknappheit und starken Preissteigerungen. Dementsprechend fällt auch der Blick in die Zukunft hier eher pessimistisch aus. Die Geschäftslage im Handel hat sich in etwa auf das Vorkrisenniveau vom Jahresbeginn 2020 verbessert. 53 Prozent der befragten Betriebe bewerten ihre Lage mit „gut“, fünf Prozent mit „schlecht“. Eine Sonderstellung kommt dem Großhandel zu, dessen Lageeinschätzungen die Vorkrisenwerte nach IHK-Angaben deutlich übersteigen. Als Ursachen gelten verbesserte Umsätze und Erträge. Einen regelrechten Höhenflug erlebt die Dienstleistungswirtschaft gerade einen Höhenflug. Fast zwei Drittel der Unternehmer bewerten ihre Situation als positiv. So gut war die Einschätzung seit Herbst 2019 nicht mehr.

Auch im Verkehrsgewerbe ist man optimistisch. 38 Prozent der befragten Unternehmer bezeichnen ihre Lage als „gut“. Die positive Einschätzung betrifft allerdings vor allem den Güterverkehr. Der Personenverkehr leidet nach wie vor unter den corona-bedingten Einbußen. Gleiches gilt für die Tourismuswirtschaft, wobei sich auch hier vorsichtiger Optimismus regt. Die Investitionsabsichten der Wirtschaft im Kammerbezirk nehmen aktuell deutlich zu und pendeln sich damit wieder auf Vorkrisenniveau ein.

Fachkräftemangel bleibt größte Sorge

Auch die Personalplanungen sehen erstmals nach zwei Jahren wieder Steigerungen vor. 22 Prozent der Unternehmen in Dresden und Umgebung wollen ihren Personalbestand erhöhen. Entsprechend gewinne die Fachkräftebeschaffung wieder an Bedeutung, so die IHK in ihrer Einschätzung. Meistgenanntes Geschäftsrisiko ist demnach mit großem Abstand wieder der Fachkräftemangel. Es folgen, ebenfalls mit teils deutlichen Steigerungen die Energie- und Rohstoffkosten. Die Sorgen um die Inlandsnachfrage nehmen hingegen spürbar ab – was als Zeichen für eine wieder anziehende Konjunktur gewertet werden könne.

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