In der Silvesternacht ist in Heidenau eine große Halle abgebrannt. Nun steht Dirk Krause mit seinem Unternehmen vor dem Nichts. Aber seine Kinder wollen ihm helfen.
Diese Nacht hat sein Leben verändert. Bis zum letzten Tag des Jahres 2021 hat der Dresdner Dirk Krause mit seiner 2004 gegründeten Tischlerei- und Musterbaufirma im nahen Heidenau jedes Jahr 3.000 bis 4.000 speziell auf Kundenwünsche ausgerichtete Terrarien hergestellt und deutschlandweit verschickt. Doch seit der Silvesternacht steht Dirk Krause quasi vor dem Nichts. Die Produktionshalle in Heidenau, in der er rund 500 Quadratmeter Fläche angemietet hatte, ist in dieser Nacht komplett zerstört worden. Das Gebäude wurde ein Raub von Flammen – „und muss nun abgerissen werden“, weiß er vom Vermieter der Halle. Einen Wiederaufbau und damit neue Flächen für seine Firma wird es hier also nicht mehr geben.
Aber das ist nicht das Hauptproblem, das der Dresdner Unternehmer hat. „Wir könnten nach Pirna umziehen“, sagt er. Aber das schwierigere Thema ist das der Finanzierung. „Natürlich wird die Versicherung einen Teil der Kosten übernehmen, aber wann und wie viel ist derzeit noch absolut offen.“ Ein gravierendes Problem dabei sind die enormen Kostensteigerungen der vergangenen Monate. Dirk Krause arbeitet mit Holz. Der Quadratmeterpreis für die Qualität, die er benötigt, lag noch vor einiger Zeit bei 1,20 Euro. „Aktuell sind die Preise auf über sieben Euro gestiegen“, beschreibt er. Deshalb hatte der Unternehmer vorgesorgt und sich ausreichend Holzvorräte angelegt. „Aber die sind verbrannt, nichts ist mehr da!“ Die Versicherung wird also nur einen wirklichen Bruchteil der Materialkosten decken; gleiches gilt für die Maschinen. „Auch deren Preise sind in letzter Zeit unglaublich gestiegen …“
Allerdings hängt nicht nur sein eigener Arbeitsplatz an der Firma. „Ich denke auch an die vielen Zulieferer und Speditionen, die nun keine Aufträge mehr von uns bekommen können – da hängt wirklich eine Menge dran“, macht Dirk Krause deutlich, dass es hier um mehr geht, als „nur“ um seine Firma. Die Glaserfirma, die Spezialglas geliefert hat, wartet beispielsweise auf neue Aufträge – im Moment umsonst … Eine lange Kette also, die an der Katastrophe der Silvesternacht hängt, so der Dresdner.
Auch aus diesem Grund haben jetzt die Kinder des Dresdner Unternehmers eine ganz besondere Idee entwickelt. Sie starten eine Spendenaktion. Eine Idee, die den Familienvater hörbar rührt. „Es tut gut zu sehen, dass die Kinder helfen wollen“, sagt er. Ohnehin ist er stolz auf seine beiden Töchter und seinen Sohn. Schon frühzeitig, erinnert er sich, wollten die Kinder auch in ihrer Freizeit Geld hinzuverdienen. „Deshalb habe ich schon vor Jahren damit begonnen, unter anderem auch die DAWO! in Dresden auszuteilen – ich habe das angemeldet, meine Kinder haben es dann umgesetzt“, beschreibt er. „Ich finde es toll, dass meine Kinder verstanden haben, dass es gut ist, sich zu kümmern, statt nur zu warten, ob Geld von irgendwoher kommt“, klingt er stolz. Mittlerweile ist seine mittlere Tochter als DAWO!-Verteilerin aktiv, „zuvor war es die Große“. Und nun helfen die Kinder ihrem Vater auch in diesen schwierigen Zeiten. „Das tut wirklich gut!“
JENS FRITZSCHE
Wer die Spendenaktion unterstützen möchte: betterplace.me/rettet-die-fa-werkstattwichtel
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