Der Sommer hat jede Menge natürliches Licht parat. Doch bald schon wird man sie wieder brauchen – die künstlichen Leuchtmittel. Jürgen Waldorf, Geschäftsführer des ZVEI-Fachverbands Licht rät zu dimmbaren Leuchten. Es sei abhängig von den persönlichen Vorlieben, aber auch vom Alter und der Umgebung, wie viel Licht jeder benötige.
Die Glühlampe gibt es eigentlich nicht mehr. Dennoch findet man ähnlich aussehende Leuchtmittel in den Regalen. Warum?
Mittlerweile kann man LEDs in die Form einer Glühlampe packen. Und so lassen sich weiterhin die bisherigen Lampen mit den speziellen Fassungen benutzen. Zum Verständnis: Leuchten sind das, was an Decke oder Wand hängt oder auf Fußboden oder Schreibtisch steht. Was dann reingeschraubt oder -gesteckt wird, sind Lampen oder Leuchtmittel.
Welche Leuchtmittel gibt es überhaupt?
Sicher haben manche auch noch Glühbirnen zu Hause. Kaufen kann man sie jedoch kaum noch – sie wurden ab 2009 schrittweise vom Markt genommen. Die Halogenlampe gibt es noch. Sie funktioniert nach dem gleichen Prinzip, hält jedoch mindestens doppelt so lange und verbraucht 30 Prozent weniger Energie als eine Glühlampe. Aber auch die Halogenlampe wird im September 2018 vom Markt genommen.
Warum?
Die Anforderungen an die Effizienz eines Leuchtmittels werden immer höher. Da kann die Halogenlampe kaum noch mithalten. Energiesparlampen wird es sicher noch eine Zeit lang geben. Sie sind mittlerweile auch nicht mehr so lang und klobig wie früher und auch die Farbwiedergabe ist deutlich besser geworden. Der einzige wunde Punkt ist ihre lange Anlaufzeit. Man sollte sie auch nicht zu häufig an- und ausschalten. Das tut ihr nicht gut.
Was ist das Leuchtmittel der Zukunft?
Die derzeit effizientesten und sich auch in Zukunft am häufigsten verwendeten Leuchtmittel sind LEDs, also Licht emittierende Diode. Es gab sie bereits in den 1960er Jahren, da aber vor allem in Stereoanlagen. Sie funktionieren mittels eines Halbleiters. Es hat etwas gedauert, bis sie effizient funktionierten und auch die Farbtemperatur des Lichtes angenehm war. Ihr Energieverbrauch ist um 80 Prozent geringer als bei einer herkömmlichen Glühlampe. Die Haltbarkeit variiert – je nach Hersteller – zwischen 1000 und 10000 Stunden. Wer also täglich zwei Stunden in der Küche Licht brennen lässt, braucht eine gute LED erst nach reichlich 13 Jahren wechseln.
Kritiker bemängeln vor allem das „kalte“ Licht.
Das war früher sicher ein Problem. Mittlerweile bekommt man im Handel verschiedene Farbtemperaturen bei den LEDs, also warm-weiß genauso wie kaltweiß. Das Spektrum ist riesig und reicht von etwa 2.500 Kelvin bis zu 8.000 Kelvin. Das heißt: Es ist jetzt vor allem eine Geschmacksfrage, für was man sich entscheidet. Interessant ist, dass man in südlicheren Regionen eher das „kalte“ Licht bevorzugt, im Norden dagegen mag man es wärmer. Ein Nachteil ist noch, dass LEDs nicht in alle dimmbaren Leuchten passen. Man sollte genau schauen, was auf der Verpackung steht.Was steht – außer der Dimmbarkeit – noch auf der Verpackung?Die Farbtemperatur ist angegeben und auch die Lumen-Zahl (lm). Diese bezeichnet die Helligkeit. Früher orientierte man sich ja an der Watt-Zahl. So entsprechen etwa zehn Lumen einem Watt. Oft steht sogar noch der Vergleich mit auf der Verpackung.
Wie entsorgt man LEDs?
LEDs sind ganz normaler Elektroschrott. Ich rate jedoch, sie in den Handel zurückzugeben, da bei mattierten Leuchtmitteln gar nicht so genau auszumachen ist, ob es sich um eine LED oder vielleicht eine Halogenlampe handelt. Auf der Homepage licht.de kann man die eigene Postleitzahl eingeben und bekommt Rückgabemöglichkeiten in seiner Umgebung genannt. So nehmen etwa alle dm-Märkte Leuchtmittel zurück.
Das Gespräch führte Thessa Wolf.
Unter 16 findet man viele weitere Informationen, beispielsweise, wie die verschiedenen Leuchtmittel funktionieren und welches Licht für welchen Wohnraum geeignet ist. Zudem kann man einige Broschüren kostenfrei downloaden, unter anderem den 60-seitigen Ratgeber „Die Beleuchtung mit künstlichem Licht“. gibt es weitere Informationen.
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