Pünktlich zum 90. Geburtstag des weltberühmten Künstlers Gerhard Richter wird die Jubiläumsausstellung „Gerhard Richter. Porträts. Glas. Abstraktionen.“ im Albertinum eröffnet.
Morgen, am 9. Februar 2022, feiert der in Dresden geborene, weltberühmte Künstler Gerhard Richter seinen 90. Geburtstag. Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden zeigen aus diesem Anlass im Gerhard Richter Archiv des Albertinums bis zum 1. Mai 2022 eine Jubiläumsausstellung mit dem Titel „Gerhard Richter. Porträts. Glas. Abstraktionen.“, die bereits am vergangenen Freitag eröffnet wurde. Auch in der Neuen Nationalgalerie in Berlin und im Museum Ludwig in Köln sind derzeit Ausstellungen mit Werken Gerhard Richters zu sehen.
Annekatrin Klepsch, Bürgermeisterin für Kultur und Tourismus, sagt: „Es ist mir eine besondere Freude, mit der am vergangenen Freitag eröffneten Jubiläumsausstellung eine solch bedeutsame Schau des Schaffens von Gerhard Richter in Dresden zu wissen. Die damit verbundene internationale Aufmerksamkeit wird dem Ruf unserer Stadt eine positive Note verleihen. Dank gebührt den Staatlichen Kunstsammlungen, die damit einmal mehr den Stellenwert Dresdens als Ort zeitgenössischen Kunstschaffens von Weltrang unterstreichen. Ebenso großer Dank gebührt Gerhard Richter aber auch selbst, der diese mitunter berührende Ausstellung zusammen mit Dietmar Elger, dem Leiter des Gerhard Richter Archivs, eigens für das Albertinum konzipierte und damit zum wiederholten Mal seine anhaltende Verbundenheit mit unserer Stadt zum Ausdruck bringt. Ich gratuliere Gerhard Richter von Herzen zu seinem runden Geburtstag.“
Über Gerhard Richter
Der 1932 in Dresden geborene und in der Oberlausitz aufgewachsene Gerhard Richter gehört zu den weltweit erfolgreichsten Künstlern seiner Generation. Er studierte ab 1951 an der Dresdner Hochschule für Bildende Künste Malerei. In den 1950er Jahren erstellte er u. a. für sein Vordiplom und sein Diplom verschiedene bau-gebundene Gemälde. Sein Diplom, das in den Räumen des Deutschen Hygiene-Museums Dresden realisiert wurde, trägt den Titel „Lebensfreude“. Es wurde zusammen mit anderen Arbeiten nach seiner Flucht nach Westdeutschland übermalt, in den 1990er Jahren von Restauratoren freigelegt und auf Wunsch des Künstlers erneut übermalt. Gerhard Richter konnte nach seiner Flucht das Kunststudium in Düsseldorf fortsetzen und wirkte später dort auch als Professor für Malerei. Mit zunehmendem internationalen Erfolg gab er die Professur Anfang der 1990er Jahre auf und konzentrierte sich vollends auf sein künstlerisches Schaffen.
Gerhard Richter blieb seiner Geburtsstadt Dresden stets verbunden. 2002 spendet er nach dem Elbehochwasser im August das Gemälde „Fels (694)“ zur Unterstützung der Staatlichen Kunstsammlungen und gab im Jahr 2004 eine 32 Werke umfassende Dauerleihgabe an das Dresdner Albertinum, mit der die Gerhard-Richter-Räume eröffnet wurden. Im Jahr 2006 wurde das Gerhard Richter Archiv ins Leben gerufen, das seitdem von Dietmar Elger geleitet wird. Eine Aktion von besonderer kulturpolitischer Bedeutung war 1995 die Anbringung eines Megaposters am Lipsiusbau auf der Brühlschen Terrasse, die vom Neuen Sächsischen Kunstverein initiiert wurde. Das Bild „Zwei Kerzen“ ist ein Motiv Gerhard Richter von 1983 und erinnerte an die Zerstörung Dresdens vor 50 Jahren. Die Zustimmung des weltberühmten Künstlers für den Reprint zu erhalten, war ein Verdienst von Werner Schmidt, dem damaligen Generaldirektor der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Mit diesen beiden Kerzen sollte symbolhaft eine Zeit des Gedenkens und der Trauer, aber auch ein Zeichen für den friedlichen Aufbruch nach der Wiedervereinigung gesetzt werden.
In Dresden sind es die Staatlichen Kunstsammlungen, die Werke von Gerhard Richter in ihrem Bestand haben. Davon unabhängig reagieren aber auch relevante städtische Kultureinrichtungen mit ihren Angeboten auf das Jubiläum oder stellen bedeutsame Zusammenhänge her.
Dazu der Direktor der Städtischen Museen Dresden, Dr. Gisbert Porstmann: „Gerhard Richter gehört zu den erfolgreichsten Künstlern des nationalen und internationalen Kunstmarktes. Fast ein ganzes Jahrhundert im Dienst der Kunst – herzlichen Glückwunsch! Was wäre die Geschichte der deutschen Kunst nach 1945 ohne Sachsen! Neben Gerhard Richter haben Georg Baselitz, Gotthard Graubner und A. R. Penck ihre Wurzeln in der sächsischen Kunstlandschaft. Umso schöner und wichtiger ist es, dass in Dresden wesentliche Werke Gerhard Richters für die Öffentlichkeit zugänglich und erlebbar sind.“
Auch die Städtischen Bibliotheken Dresden gratulieren Gerhard Richter zu seinem 90. Geburtstag: Von kompakten Einführungen in sein Leben und Werk bis zu Biografien in Text- und Filmform und den großformatigen Bildbänden zu Richters abstrakten Bildern, Aquarellen, Landschaften, Panoramen und Porträts bieten die Städtischen Bibliotheken über 30 Titel, um sich umfassend über den Ausnahmekünstler und Sohn Dresdens informieren zu können. Anlässlich seines 90. Geburtstages stellt die Zentralbibliothek die herausragenden Bildbände des Künstlers im 1. OG aus. Die Medien können in der Zentralbibliothek angesehen und ausgeliehen werden.
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