Passanten reiben sich die Augen, Reisebusse fahren langsamer: Am Kutscherhaus an der Bautzner Straße prangt eine Bautafelplane, auf der ein blaues Ufo landet. „Alle Genehmigungen sind erteilt“, bestätigt Bauherr Gerd Priebe auf verwunderte Nachfragen.
Nun fehle es nur noch am Geld – er wolle ohne Darlehen bauen – und an der Praxisreife des vorgesehenen Textilbetons. „Die Wissenslücke wird voraussichtlich 2018 an der TU und in Aachen geschlossen“, sagt der realistische Visionär, der sich im Jahr 2020 in dem blaugrün holografisch changierenden „Smartie“ wohnen sieht.
Die getönte Fensterfront zur Elbe gerichtet, umschließt der ovale Baukörper einen Durchmesser von rund 17 Metern. Außer einer separaten Sanitärzelle gliedern nur Möblierungen die 175 Quadratmeter.
Eines Tages, das weiß Gerd Priebe jetzt schon, wird er ausziehen und eine Stiftung hier Ausstellungen und Veranstaltungen organisieren lassen. Denn: „Das wird in Dresdens Geschichte eingehen als Ausnahmeprojekt.“ Statt rückwärtsgewandt ewig mit Barock zu liebäugeln, greift die Sachsenhauptstadt hier nach den Sternen moderner Innovation.
Auf seinem Grundstück seien 140 Jahre Architekturgeschichte versammelt. Das Kutscherhaus beherbergt künftig hinter einer solaraktiven Außenhülle die historische Sandsteinschale udn drinnen dreigeschossige Holzkonstruktionen aus nur vier Zentimeter dicker Baubuche. „Wir müssen lernen, künftig mit weniger Ressourcen auszukommen.“
Una Giesecke
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