Berliner Band Moderat endlich zu Gast in Dresden

Man kann sie als „Supergroup“ bezeichnen, doch für Moderat selbst ist es der „Gruppenaspekt“, der die Sache für sie interessant macht. Gernot Bronsert, Sebastian Szary und Sascha Ring arbeiten schon fast so lange als Trio zusammen, wie ihre beiden eigenen Projekte bestehen. Dazu erklärte Sascha zum Beispiel, dass Moderat „nicht wirklich als Studioprojekt geplant“ war, und Gernot bestätigt: „Es ging uns einfach nur um den Spaß.“ Denn Moderat ist eine Berliner Musikgruppe, die 2002 aus dem Zusammenschluss des Musikers Apparat und dem DJ-Duo Modeselektor entstanden ist. Das erklärt auch die sechsjährige Pause, die auf die erste EP folgte, bevor Moderat 2009 mit dem gleichnamigen Debütalbum zurückkehrte. Mit dem erklärten Ziel, einen Kontrast zu ihren eigenen Projekten zu schaffen, starteten die Musiker eine Trilogie, die sich auf dem zweiten Album (mit dem bezeichnenden Titel II) entfaltete und nun mit III ihren Höhepunkt erreicht. Während mit I die Verbindung von zwei eigenständigen Projekten begann, rückte II die Mitglieder deutlich näher zusammen, und auf III (VÖ war am 1. April 2016) klingt Moderat schließlich wie eine Band. Es ist ihre erwachsenste Arbeit bisher. Moderat horchen in sich selbst hinein: Wo stehen sie als Künstler, als Menschen, als Männer, als Familienväter (im Fall der beiden Modeselektoren)? Sie erklimmen in ihren Tracks ein „next level“, produzieren Breakbeats, die durch ihre unbekannten Rhythmen faszinieren und zugleich eine enorme Energie entwickeln. Für die drei ist Partytaumel und Tiefsinn, Ektase und Melancholie kein Widerspruch. So stehen Moderat für ein gefühlvolles Feiern. Da läuft einem nicht nur Schweiß über das Gesicht, sondern auch mal eine Träne. Der Gesang tritt zunehmend in den Vordergrund. Meist hört man Sascha singen, doch wer bei „Ghostmother“ die Ohren spitzt, hört Gernot und Szary im Hintergrund. Auf dieser gemeinsamen Basis steht das aktuelle Album III für Pop im modernsten Sinne — ein Erfolg, den die Musiker gemeinsam erreicht haben.

Dieses Musikgefühl zum Feiern präsentieren die drei nun am Samstag, 17. September, auch in der Dresdner Freilichtbühne Junge Garde. Es gibt auch noch Karten im Vorverkauf bei allen bekannten Vorverkaufskassen und u.a. hier beim SZ-ticketservice.

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