„Du kannst sie doch nicht Neger nennen“, mahnt die Tochter, die in der einsamen norwegischen Provinz endlich eine Spielgefährtin bekommt. Doch Papa nimmt kein Blatt vor den Mund, während er sein bankrottes Hotel zum gewinnversprechenden Asylheim umbaut. Türen und Strom fehlen zwar, aber darum sollen sich die „Neger“ doch am besten bitte selber kümmern. Schließlich muss Primus auch alles alleine machen.
Denn die Frau findet aus Protest gegen das Versagen der Politik und ihres Mannes kaum noch aus dem Bett. Regisseur Rune Denstad Langlo schickt seinen mürrisch-liebenswerten Helden auf eine emotionale Schlitterpartie durchs Schneegestöber globaler Entwicklungen.
Die trockene, ins Britische tendierende norwegische Art des schwarzen Humors im neuen Kinofilm „Welcome to Norway“ räumte beim dortigen Publikum des Internationalen Filmfestivals Haugesund gleich zweimal den „norwegischen Oscar“ ab. Anders Baasmo Christiansen erhielt – verdientermaßen, denn wunderbar ruppig und doch warmherzig gespielt – für seine Rolle als erfolgloser, aber einfallsreicher Hotelier den Preis „Bester Hauptdarsteller“. „Bester Nebendarsteller“ wurde Olivier Mukuta in seiner Rolle als illegaler Flüchtling Abedi. (ug)
FT Schauburg, PK Ost
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