Zwickau bekommt erstes Fraunhofer-Anwendungszentrum

Blick auf einen Versuchsaufbau im neuen Fraunhofer-Anwendungszentrum. Foto: Hendrik Schmidt

„Zwickau/Dresden (dpa/sn) – Sachsen stärkt seinen Ruf als Forschungsstandort: In Zwickau ist das erste ostdeutsche Fraunhofer-Anwendungszentrum an einer Fachhochschule eröffnet worden. «Wir wollen praxistaugliche Messtechnik entwickeln, die mittelständische Industriepartner nutzen können», erklärte Leiter Peter Hartmann am Dienstag. Vor allem im Bereich Lasertechnik soll das Anwendungszentrum für Optische Messtechnik und Oberflächentechnologien (AZOM) demnach Strahlkraft entwickeln.

Die Kooperation zwischen dem Dresdner Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik (IWS) sowie der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) arbeitet Hartmann zufolge bereits an den ersten sechs Industrieprojekten. Die Wissenschaftler forschten unter anderem an noch effizienteren Chips für den Halbleiterhersteller Infineon. Auch verschiedene Autohersteller zeigten großes Interesse an einer Zusammenarbeit.

Die industrienahe Forschung in der Region Westsachsen solle aber nicht nur der Wirtschaft dienen. «Unseren Studenten bieten sich hier enorme Möglichkeiten, zugleich bringen sie unglaublich viel Potenzial mit», ergänzte Hartmann. Derzeit betreue das AZOM bereits zwei Promotionen sowie drei Master- und vier Bachelorarbeiten.

Vorerst seien zehn Mitarbeiter geplant, sagte Andreas Leson vom Dresdner Fraunhofer IWS. Bis zu 15 könnten es in Zukunft werden. Wie der stellvertretende Institutsleiter sagte, arbeitet Fraunhofer bereits seit 20 Jahren mit der Hochschule Zwickau zusammen. Doch erst eine Anschubfinanzierung vom Freistaat in Höhe von drei Millionen Euro und ein Bundesprogramm hätten nun dort den Aufbau eines Fraunhofer-Standorts möglich gemacht. Damit komme man der Anerkennung der Fachhochschulen als den wichtigsten Ingenieur-Schmieden des Landes ein ganzes Stück näher, betonte Hartmann.“

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