Dresden führt ADAC-Ranking an

In Dresden zeigten sich die Umfrageteilnehmer sehr zufrieden mit Bus und Bahn, aber auch Fußgänger, Auto- und Radfahrer gaben der Stadt Pluspunkte. Fotos: Una Giesecke
In Dresden zeigten sich die Umfrageteilnehmer sehr zufrieden mit Bus und Bahn, aber auch Fußgänger, Auto- und Radfahrer gaben der Stadt Pluspunkte. Foto: Una Giesecke

Dresden. Während der ADAC seine jüngste Studie zur Zufriedenheit verschiedener Verkehrsteilnehmer in den 15 größten deutschen Städten am Mittwoch in Berlin vorstellte, wobei harte Kritikworte in Richtung Köln, Duisburg oder Berlin fielen, überwog auf der zeitgleich stattfindenden Pressekonferenz in Dresden die Freude. Denn die sächsische Metropole und Leipzig liegen mit Bestwerten bundesweit an der Spitze.

Befragt wurden im Sommer 2017 jeweils rund 600 Leute, in Dresden halb Einwohner, halb Gäste und Pendler. Am zufriedensten fielen die Äußerungen zum öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) aus, der in punkto Zuverlässigkeit, Taktdichte und Direktheit der Verbindungen die höchsten Noten in dem Städteranking erhielt. „Hier wurden die Investitionen seit den Neunzigern gut angelegt“, lobt Helmut Büschke vom ADAC-Vorstand Sachsen.

Ebenso positiv schätzen Fußgänger ihre Wege in Dresden ein. Die Direktheit und Breite sowie gesicherte Überquerungsmöglichkeiten machen die Landeshauptstadt auch hier zum Spitzenreiter.

Diese Attraktivität ist nicht nur für die Mobilität, sondern auch für die Umwelt gut. „Auch für ein gutes Miteinander aller Verkehrsteilnehmer muss in Großstädten der ÖPNV bevorrechtigt werden“, räumt Helmut Büschke ein. Um gleiche Reisegeschwindigkeiten zu erreichen, müssten Kompromisse gefunden werden. „Aber das Auto darf nicht benachteiligt werden.“

Das Urteil der Autofahrer fiel überwiegend positiv aus. Beim für sie wichtigsten Kriterium – Staufreiheit – ist man in Dresden leicht zufrieden und bewegt sich damit nur knapp hinter dem erstplatzierten Leipzig. Hinsichtlich Straßeninfrastruktur landet Dresden allerdings nur im Mittelfeld.

Besonders zufrieden äußerten sich die befragten Autofahrer mit der Wegweisung und dem Parkleitsystem. Die größten Ärgernisse sehen sie in der Höhe der Parkgebühren und im Verhalten der Radfahrer.

Diese zeigen sich zwar mit dem Zustand und der Direktheit ihrer Wege zufrieden, hinsichtlich Radwegenetz liegt Dresden aber nur im Mittelfeld. Hier räumte Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain Nachholbedarf ein. „Wir könnten uns angesichts der Ergebnisse zwar zurücklehnen“, dankte er für den Blumenstrauß vom ADAC. „Aber um die Spitzenposition zu halten, werden zurzeit sieben neue Planerstellen für den Radverkehr besetzt.“

Denn Frust herrscht – übrigens in allen Städten – vor allem hinsichtlich des Verhaltens der jeweils anderen Verkehrsteilnehmer. „Solche Konflikte entspannen sich, wenn der kürzeste Weg nicht erst gesucht werden muss, sondern schon vorhanden ist“, strebt Raoul Schmidt-Lamontain als Lösung an.

www.adac.de/monitor

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