Über die neue Nesselgrundbrücke am Bahnhof Klotzsche rollt ab kommender Woche der Eisenbahnverkehr. In den Tagen zuvor waren die Trasse komplett gesperrt worden, weil die bestehenden Gleise
an die neue Brücke geschwenkt und an Signal-, Leit- und Sicherungstechnik gearbeitet werden musst. Das elektronische Stellwerk wurde angepasst.
Jetzt müssen nur noch die Hilfsbrücken mit Gründung wieder abgebrochen werden, über die während der Bauarbeiten die Züge gerollt sind. Dazu werden die beiden Wege unter dem neuen Bauwerk voraussichtlich vom 9. bis 20. April noch einmal voll gesperrt.
Alle Arbeiten sollen bis Juni 2018 abgeschlossen sein. Der historische Eisenbahnviadukt über den Nesselgrund war von 2016 an abgerissen worden. Er stammte noch aus der Pionierzeit der Eisenbahn und
ist 1848 erbaut worden. Noch am letzten Tag des Zweiten Weltkrieges wurde er zerstört und 1948 wieder aufgebaut. Schäden und Materialermüdungen im Inneren machten jetzt den Neubau notwendig. Eine
Sanierung des Viaduktes unter Wahrung des historischen Erscheinungsbildes sowie dem Erhalt originaler Bausubstanz sei nicht möglich gewesen, hieß es. Er habe das Ende der Lebensdauer erreicht und nicht
mehr den jetzigen Anforderungen entsprochen. Für mehr sechs Millionen Euro von Bahn und Bund ist er durch ein Stahlbetonrahmenbauwerk mit drei Feldern ersetzt worden.
Dieses führe ebenfalls zwei Gleise, eine Verbesserung des Zugverkehrs sei damit nicht verbunden. (DAWO!)
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