Noch vor der traditionelle Flottenparade zum Start in die Saison am ersten Mai sind die ersten Dampfer der Sächsischen Dampfschiffahrt auf der Elbe unterwegs. „Es gibt Gäste die schon im März und
April Dampfer fahren wollen“, sagt Geschäftsführerin Karin Hildebrand. Angeboten werden Fahrten in die Sächsische Schweiz oder Stadtbesichtigungen vom Wasser aus. Das eisige Wetter und treibende Eisschollen
Anfang März haben verhindert, dass die Schiffe noch zeitiger ablegen. „Wir konnten nicht fahren.“ Nach einigen dürren Jahren hofft Hildebrand wieder auf bessere Tage. Genaue Zahlen für 2017 will sie noch nicht nennen. Nur so viel: Unterm Strich werde eine „schwarze Null“ stehen.
Auch bei Niedrigwasser konnten die Schiffe zwar jeden Tag ablegen. Aber: „Es gab 28 Tage, an denen wir nur eingeschränkt gefahren sind.“ 2015 hatten das Unternehmen noch rund 1.1 Millionen Euro Verlust geschrieben. Neu im Programm dieses Jahres sind unter anderem der Tanz in den Mai, die Feuerwerksfahrt zum Stadtfest im August, das „Abdampfen“ im Oktober zum Saisonschluss, Abstecher ins Böhmische im Juli und August. Die Dampfer starten am Vormittag in Königstein. Zu Mittag gibt es böhmischen Knödel. In Decin (Tetschen-Bodenbach) oder Hrensko (Herrnskretschen) ist Landgang vorgesehen.
An den Ticketpreisen soll sich in diesem Jahr nichts ändern. Dazu sollen drei neue Angebote mehr Besucher locken: Beim Groß&Klein-Ticket darf ein Kind bis 14 Jahre in Begleitung eines Erwachsenen
kostenlos mitfahren. Neu ist auch die Wochenkarte, mit der Besucher eine Woche lang die Linienfahrten der Flotte nutzen können. Das Unternehmen will sich laut Hildebrand ein neues Schiff anschaffen.
„Wir sind in der Planung und sehen uns um.“ Wichtig sei ihr, dass dieses nachhaltig sei. „Was auch immer das sein mag.“ Es solle etwas Modernes sein, das sich von den alten Dampfern abhebe. Möglicherweise
aber wieder mit Schaufelrad, „wenn das der richtige Weg sei, um mit Niedrigwasser umzugehen.“ Gebaut werden das neue Schiff vermutlich jedoch nicht in Dresden.
Die „Bad Schandau“ hingegen soll verkauft werden. Es sei der kleinste der Dampfer und der mit dem größten Tiefgang. „Bei Niedrigwasser werde er zuerst aus dem Verkehr gezogen. Deshalb sei ein Verkauf
sinnvoll. Jubilar diese Jahres ist der Dampfer „Pirna“. Er wird 120 Jahre alt. Die Bordküche wurde saniert sowie der Hilfsdiesel für die Stromerzeugung erneuert. Zudem erhielt er einen neuen Farbanstrich. Rund
eine Million Euro hat das Unternehmen in die Sanierung der Schiffe gesteckt. Das Unternehmen besitzt neun historische Schaufelraddampfer, die als technisches Denkmal geschützt sind, sowie zwei moderne,
komfortabele Salonschiffe und ein kleineres Motorschiff. Es ist die älteste und größte Raddampferflotte der Welt. (Ralf Hübner)
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